Missbrauch in der katholischen Kirche: Der Pater, das Mädchen und ein geheimes Protokoll
Im März 2010 erhebt ein 14-jähriges Mädchen Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pater im Bistum Hildesheim. Monatelang geschieht nichts. Der Bischof verteidigt heute das Vorgehen der Kirche - und gerät immer stärker unter Druck.
Das Gespräch mit der 14-Jährigen habe damals "keine eindeutigen Hinweise auf sexuellen Missbrauch ergeben". Aus dem bislang geheimen internen Gesprächsprotokoll zitierte er dabei nicht.
Doch darin sollen die Formulierungen "Zu mir ins Bett legen" und "Küssen" auftauchen, das sagen mehrere Personen aus dem Bistum, die das Schriftstück einsehen konnten. Das Opfer ist schockiert von der jüngsten Reaktion des Bischofs.
Konkrete Vorwürfe hatte es intern schon seit Jahren gegeben, doch Peter R. wurde vom Bistum Hildesheim nur nach Wolfsburg und Hannover versetzt. Auch Diakon Otto kritisierte damals die Bistumsspitze und bekannte reumütig: "Ich war zum Stillschweigen verdonnert."