Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche ist nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann noch nicht abgeschlossen. "Ich glaube nicht, dass das Kapitel jemals zu Ende sein wird", sagte Ackermann, der seit 2010 Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz ist, am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Es gebe heute immer noch Menschen, die sexuelle Übergriffe aus der Vergangenheit meldeten. "Das ist natürlich von der Fallzahl her nicht vergleichbar mit der ersten Zeit, aber es ist nicht so, dass man sagen könnte, es ist abgeschlossen."
Bisher hat die Deutsche Bischofskonferenz nach eigenen Angaben bei rund 1.600 Opfern die Zahlung einer finanziellen Entschädigung empfohlen, die über die jeweiligen Bistümer oder Orden erfolgt.
Ackermann kündigte an, er wolle seine Arbeit als Beauftragter zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals künftig "anders akzentuieren". "Es ist richtig, nicht nur rückwärts zu schauen. Es geht um einen sicheren Raum für Kinder und Jugendliche - und wir setzen uns auch gesellschaftlich dafür ein." (stz/dpa)