"Der Generalvikar sitzt mit dem Bischof auf einer Bank. Nur ist mein Teil der Bank gepolstert und geheizt. Und der Bischof hat schon mal Auslauf, während der Generalvikar hinterm Schreibtisch hockt."
Nehmen wir einmal an, dass die Entscheidung über die bevorstehende Ablösung des Generalvikars tatsächlich schon seit Wochen feststand - und auch der Tag der Bekanntgabe. Dann hätte es nur ein wenig Fingerspitzengefühls und Sensibilität bedurft, um den Termin kurzerhand zu verschieben. Die Zeit drängt ja nicht, denn die Personalrochade greift allemal erst im November. Was aber macht der Trierer Bischof Stephan Ackermann? Er gibt den Austausch an seiner obersten Verwaltungsspitze ausgerechnet zu einem Zeitpunkt bekannt, an dem er und seine rechte Hand, Georg Holkenbrink, wegen des Einsatzes pädophiler Priester massiv in der Kritik stehen. Logisch, dass es nach außen nun so aussehen muss, als hänge die Abberufung des Generalvikars damit zusammen. Dass von den Verantwortlichen das Gegenteil betont wird, macht die Sache nicht besser. Kein Zweifel, das Bistum Trier befindet sich derzeit in einer ernsten Krise. Diese managt Bischof Ackermann dilettantisch.