Dienstag, 6. März 2012

Hinweis an die Pressestelle des Bistums Trier (SK): Der Kardinal aus Rom, dessen Teilnahme sich das Bistum Trier an der Heilig-Rock-Wallfahrt 2012 aus Inszenierungszwecken erbat und dessen eigener Bruder wegen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger vor Gericht stand, heißt - entgegen so mancher offiziellen Pressemitteilung - nicht Quellet, sondern Ouellet.



"Als Gesandter des Papstes wird Kardinal Marc Quellet beim Eröffnungsgottesdienst der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier am 13.April teilnehmen. Das hat Bischof Ackermann mitgeteilt.
Ackermann sagte, der Besuch Quellets sei eine große Ehre. Als Präfekt der vatikanischen Bischofskongregation bekleide Quellet eines der einflussreichsten Ämter an der römischen Kurie.
Für die einmonatige Wallfahrt unter dem Motto "Und führe zusammen, was getrennt ist" rechnet das Bistum Trier mit mehreren Hunderttausend Pilgern. Der Heilige Rock war zuletzt 1996 zu sehen."
(Quelle: "saartext")

Wer verbirgt sich hinter "Marc Ouellet?"

· Marc Ouellet ist Präfekt der Bischofskongregation und war Inszenator der umstrittenen Bußfeier auf der (Anti-)Missbrauchskonferenz in Rom. Kardinal Ouellet klagte seine Mitbrüder im Bischofsamt an, zu oft weggesehen zu haben. Der „angebliche“ Skandal (!) dürfe nie wieder geschehen. 

· Sein Bruder – Paul Ouellet – wurde des sexuellen Missbrauchs angeklagt: Ihm wurde vorgeworfen, eine Minderjährige missbraucht zu haben. Die Untaten begannen bereits angeblich im Jahr 1982, als das Mädchen acht Jahre alt war. Das angebliche Opfer erstattete erst im Jahre 2004 Anzeige. Die Polizei braucht vier Jahre, um die Untersuchungen abzuschließen. (Quelle)

· Bereits als Erzbischof von Québec verstand er schon die Welt nicht mehr: In einem „Offenen Brief“ bat er für angebliche Fehler der Kirche, die vor dem Jahr 1960 geschehen sein sollen, um Vergebung: „Als Erzbischof von Québec und Primas von Kanada, anerkenne ich, dass die enge Haltung gewisser Katholiken vor 1960 Antisemitismus, Rassismus, Indifferenz gegenüber den Ureinwohnern und Diskriminierung gegenüber Frauen und Homosexuellen begünstigt hat.“ Doch statt der erhofften Begeisterung erntete der Brief des Kardinals Kritik: Dieser sei in seiner Vergebungsbitte – beziehungsweise Beschuldigung der Kirche – nicht weit genug gegangen. 

· Da man in Rom über die schlechte Ausbildung des deutschen Klerus und über dessen Hörigkeit gegenüber dem deutschen Staatskirchensystem – berechtigterweise – nicht glücklich war, berief man Marc Ouellet 2010 zum Kardinalpräfekten der Kongregation für die Bischöfe. 

· Fährt der Papst die Kirche in den Graben? Die US-Website „rorate-caeli“ stellte hierzu fest: „Mit dem neuen Präfekten, Marc Kardinal Ouellet, hat sich in der Bischofskongregation nichts geändert“ 

· Marc Ouellet: "In den vergangenen Jahren erwies sich die Aufgabe eines Bischofs und der religiösen wie politischen Autorität insgesamt als nicht leicht. Das ist auch eine Folge der Skandale, derMedienkampagnen und der Anzeigen wegen sexueller Missbräuche an Minderjährigen, die von Priestern und Ordensleuten verübt wurden.“ 

· Fakt ist: Mit dem altliberal-neokonservativen Kardinal Ouellet wird der mörderische Niedergang wohl ungebremst weitergehen 

· Kardinal Ouellet gehörte zum ideologischen Kreis um Papst Johannes Paul II. und vertritt die Theologie des umstrittenen Schweizer Theologen, Kardinal Hans Urs von Balthasar († 1988). 

· Es hat sich bestätigt, dass Kardinal Ouellet die unter Johannes Paul II. praktizierte Ernennung von linken Kompromisskandidaten – die ihre Verantwortung an die Diözesanbürokratie delegieren – weitergeführt hat

· Nachdem der Oberste Gerichtshof von Kanada entschieden hat, dass die staatliche Anerkennung des Konkubinates eines homosexuellen Paares verfassungskonform sei, versuchte Marc Kardinal Ouellet  daraufhin, die Katholiken zu mobilisieren: "Der staatliche Konkubinatsvertrag zwischen zwei Homosexuellen dürfe nicht mit der Ehe gleichgestellt werden"


Wie harmlos sich das ganze bei kleinen "Trierischen Volksfreund" liest, bei dem es offensichtlich zu einer zeitlichen Verzögerungspanne der Information kam:  "Sondergesandter statt Papst".  Recherche sieht anders aus. Und seine whistleblower sollte man sich vielleicht auch mal etwas genauer anschauen!