Montag, 26. August 2013

Eichstätt: Ungläubige Gläubige

Wie kann man in Eichstätt von "Schock" und "ungläubigem Entsetzen" reden? Von "Erschütterung"?  Die ungläubigen Gläubigen seien gar "wie vom Donner gerührt gewesen"!

Und der Bischofsvikar bittet in dieser "für  alle erschütternden und verwirrenden Situation" um einen "angemessenen Umgang mit Opfer und Beschuldigten".

Der sieht dann wie folgt aus: Der Seelsorger besucht den mutmaßlichen Täter in der U-Haft und informiert darüber, dass es dem Beschuldigten den "Umständen entsprechend gut gehe". Kann sich aber offensichtlich nicht verkneifen, dem hinzuzufügen, wie "belastend die Situation für den Inhaftierten sei". 

Und noch einmal wird explizit darauf hingewiesen, dass "niemand glauben mag, was man dem Pfarrer anlastete".  Selbst der Bürgermeister habe von den "Vorwürfen, wie sie jetzt vorgebracht worden seien" (!) "nie auch nur andeutungsweise etwas darüber gehört".

Der ungläubige Gläubige müsste schon von seinem eigenen Glauben abfallen - wenn er denn realisieren wollte.  Aber das wird er nicht tun. Denn Glaube und Wahrheit sind verschiedene Welten.

Die Gläubigen, die heute "schockiert" und "entsetzt" sind, sind schließlich dieselben, die bereits realisieren konnten - wenn sie denn hätten wollten -, dass nur drei Jahre zuvor - ebenfalls im Bistum Eichstätt - ein Pfarrer vom Bischof entlassen wurde: wegen sexuellen Missbrauchs -  Pfarrer Sturmius W.  verging sich an einem "Regensburger Domspatzen". Und gestand.

Die Frage nach der Fluchtgefahr beantwortet sich im Übrigen von alleine, wenn es heißt, dass der Bruder des Beschuldigten selbst Missionar in Argentinien sei ...

Fazit:  Von einem  "angemessenen Umgang mit Opfer und Beschuldigten" kann aufgrund obiger Aussagen in diesem Fall nicht die Rede sein. 

Aber dieser Fall ist plakativ für die nichtvorhandene Aufklärung der katholischen Kirche - Vertuschung nicht ausgeschlossen.


Die "entsetzten" Gläubigen von Eichstätt sind der beste Beweis dafür. 

Kommentar von ca