Und wieder war es ein katholischer Priester: Der frühere Pfarrer der bayerischen Gemeinde Reichertshofen wurde verhaftet, weil der dringende Verdacht besteht, dass er ein Kind sexuell missbraucht hat. Mindestens siebenmal soll er sich zwischen 1998 und 2001 an einem Jungen vergangen haben, der damals noch keine 14 Jahre alt war.
Das Opfer hat all die Jahre geschwiegen, und erst als Erwachsener den Mut gefunden, seinen Peiniger preiszugeben. Ähnlich sieht es in einer Reihe von Missbrauchsfällen aus, die derzeit quer durch die Republik vor Gericht verhandelt werden: Zwischen der Tat und ihrer Entdeckung liegen Jahre oder Jahrzehnte des Schweigens. Warum ist das heute immer noch so wie vor 30, 40 Jahren?