Donnerstag, 25. Mai 2023

Bistum Aachen / Bistum Trier: Öffentlicher Aufruf: Pfarrer Leonhard Meurer lebte und wirkte von 1966 - 1983 im Bistum Trier. Ihm werden schwerwiegende Übergriffe an minderjährigen Mädchen vorgeworfen.


Pfarrer Leonhard Meurer (1916 bis 1991) hatte in seiner Zeit als Pfarrer der Gemeinde St. Nikolaus in Düren-Rölsdorf mutmaßlich vier Mädchen vergewaltigt. Eines von ihnen soll damals schwanger geworden sein. Später wurde er in die Bistümer Trier und Fulda versetzt, am Ende arbeitete er im Erzbistum Köln. Zwischendurch reiste er mindestens 14 Mal nach Westafrika. Sowohl noch lebende Opfer Meurers als auch das Bistum Aachen befürchten, dass es noch weitere Opfer geben könnte.

Weitere Opfer beider Geistlicher und alle, die Angaben zum Fehlverhalten der Geistlichen machen können, werden gebeten, sich unter 0241/452225 mit dem Bistum Aachen in Verbindung zu setzen. Die Hotline sei montags, mittwochs und freitags von 9 bis 16 Uhr erreichbar, dienstags und donnerstags von 16 bis 20 Uhr.

Der Leiter der Stabsstelle Prävention Intervention Ansprechpersonen (PIA) im Bischöflichen Generalvikariat, Christoph Urban, bittet darum, dass sich Betroffene sexualisierter Gewalt im Zusammenhang mit zwei verstorbenen Priestern melden. Betroffene, Zeitzeugen und alle, die zur Aufklärung beitragen können, können sich an die eigens eingerichtete Hotline des Bistums Aachen wenden. Die entsprechende Telefonnummer und Angaben zur Erreichbarkeit finden Sie am Ende des Aufrufs.


Pfarrer Leonhard Meurer 

Dem im Jahr 1916 in Düren geborenen Kaplan und späteren Pfarrer Leonhard Meurer werden schwerwiegende Übergriffe sexualisierter Gewalt an minderjährigen Mädchen vorgeworfen.

 Die im Bistum Aachen aktenkundigen Tatvorwürfe erstrecken sich auf den Zeitraum zwischen 1955 und 1960 während seiner Tätigkeit als Pfarrer in Eschweiler und Düren. 

Es ist nicht bekannt, ob sexualisierte Gewalttaten auch nach 1960 begangen wurden. Leonhard Meurer wurde im Jahr 1961 nach Bekanntwerden der Taten das Amt des Pfarrers entzogen.

Im darauffolgenden Jahr nahm ihn das Bistum Fulda auf, 1966 wechselte er in das Bistum Trier. Von 1983 an bis zu seinem Tod im Jahr 1991 lebte er im Erzbistum Köln.

Das Bistum Aachen hatte jeweils die drei (Erz-)Bistümer über die Vorwürfe gegen Pfarrer Meurer informiert. 

Obwohl es seitens des Bistums Aachen ein Reiseverbot für Pfarrer Meurer gab, unternahm er im Laufe der Jahre zahlreiche Reisen nach Afrika. Im Zuge dieser Reisen legte er eine umfangreiche Sammlung afrikanischer Volkskunst an, die 1991 von missio Aachen in Burkina Faso gekauft wurde.


Die biografischen Daten im Überblick:

21. Mai 1916 in Düren geboren 

1941 Kaplan in Willich-Anrath 

1946 Kaplan in Eschweiler St. Peter und Paul

1947 Präses der Eschweiler Kolpingsfamilie 

1955 Pfarrer St. Nikolaus, Düren-Rölsdorf 

7. November 1961 Annahme der Resignation/Entzug des Amtes des Pfarrers 

1962 Bistum Fulda 

1966 Umzug ins Bistum Trier 

1983 Umzug ins Erzbistum Köln 22. April 1991 verstorben in Eschweiler


Wer etwas zur Aufklärung im Fall Leonhard Meurer beitragen kann, wird gebeten, sich unter Telefon 0241/452225 oder der Internetadresse www.missbrauch-melden.de mit dem Bistum Aachen in Verbindung zu setzen.

Quelle: Bistum Aachen