Dienstag, 5. Dezember 2017

Bistum Trier: Nach Absprache mit Bischof Ackermann: Kirner Priester kommt Disziplinarverfahren durch Verzichtserklärung zuvor - Künftiger Einsatzort bleibt offen

Der in der Pfarreiengemeinschaft Kirn tätige Pfarrer ist seit über einem Jahr erkrankt. Offenbar kannten viele Gläubige in der Pfarreiengemeinschaft nicht die wirklichen Hintergründe, die der 52-Jährige im aktuellen Pfarrbrief nun freimütig schildert. In seinem öffentlichen Schreiben an die Gremien und Gläubigen der Pfarreiengemeinschaft ist zu lesen, es habe sich auch "körperliche Intimität mit dem Flüchtling ergeben", der Pfarrer selbst schreibt, er habe die Distanz, die seine Rolle als Priester geboten hätte, nicht gewahrt. Konkreter wird der gebürtig von der Mosel stammende Priester nicht.

In einer seinerzeit veröffentlichten Meldung der Polizei ist davon die Rede, dass bei einem tödlichen Unfall in Kirn ein 23-jähriger Fußgänger „plötzlich und unvermittelt vom rechten Gehweg aus die Fahrbahn“ betreten habe und dort von einem Auto erfasst worden sei. Der junge Mann sei schwer verletzt worden und später im Krankenhaus gestorben. - "Nach allem, was wir wissen", schreibt der Priester weiter, gebe es keinen Zusammenhang zwischen "unserem Kontakt und der Entscheidung des Mannes, sich das Leben zu nehmen". Die Gründe für den Suizid seien nach Angaben des Priesters vermutlich in der Traumatisierung des Flüchtlings zu suchen. - Belege für diese Einschätzung werden allerdings nicht genannt.

Das Bistum Trier hat nach Angaben von Sprecherin Judith Rupp im Februar „über sich verdichtende Gerüchte“ von dem Fall erfahren. Nach Gesprächen mit dem Betroffenen und der Staatsanwaltschaft hätten sich die Gerüchte bestätigt. Zu diesem Zeitpunkt war laut Judith Rupp das staatsanwaltschaftliche Verfahren bereits wieder eingestellt.

Inzwischen ist nach Bistumsangaben auch das Disziplinarverfahren gegen den Priester beendet, indem er seinem Amtsverzicht zugestimmt habe. Zudem sei ihm auferlegt worden, künftig nicht mehr in der Flüchtlingsarbeit tätig zu werden, sagte Judith Rupp unserer Zeitung. 

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