Dienstag, 19. Dezember 2017

Bistum Hildesheim: Nach schweren Versäumnissen und wissentlicher Inkaufnahme von Gefährdung Minderjähriger will das Bistum Hildesheim künftig früher und entschlossener auf Verdachtsfälle reagieren

Nach dem Vorwurf schwerer Versäumnisse im Umgang mit sexuellem Missbrauch will das Bistum Hildesheim künftig früher und entschlossener auf Verdachtsfälle reagieren.

Eine Mitte Oktober vorgelegte unabhängige Studie hatte dem Bistum Hildesheim jahrzehntelange schwerwiegende Versäumnisse im Umgang mit Missbrauchsfällen angelastet. Die Gefährdung von Minderjährigen sei vom Bistum demnach wissentlich in Kauf genommen worden. Selbst nach Bekanntwerden massenhaften Missbrauchs in katholischen Einrichtungen habe das Bistum im Fall eines Serientäters nur zögerlich reagiert.

Dazu erhält der bischöfliche Beraterstab zu Fragen sexuellen Missbrauchs mit der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) eine unabhängige Leitung, teilte das Bistum am Montag mit. Außerdem werden fünf externe Fachleute als Ansprechpartner in den verschiedenen Regionen des Bistums angestellt. Erarbeitet wird überdies eine neue Rahmenordnung, die alle Verfahrenswege im Umgang mit Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt klar regelt und für alle Einrichtungen des Bistums gültig sein wird, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben.