Mehr als 20 Jahre nach dem sexuellen Missbrauch von Jugendlichen ist ein bayerischer Ordenspriester von der Kirche verurteilt worden. Er darf seine priesterlichen Tätigkeiten nicht mehr öffentlich ausüben, wie der Karmelitenorden in Bamberg am Montag mitteilte. Auch aus Hilfsprojekten muss sich der Pater zurückziehen; er darf nur noch „im innerkirchlichen Klosterbereich“ pastoral arbeiten. Eine Rückkehr des Geistlichen in den Seelsorgedienst wurde ausgeschlossen.
Die Glaubenskongregation des Vatikans habe dieses Strafmaß bestätigt und das kirchenrechtliche Verfahren abgeschlossen, erklärte der Orden. Nähere Angaben würden aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht gemacht.
Der Priester hatte seine Taten gestanden. Da die Opfer vor Gericht nicht aussagen wollten, war ein strafrechtliches Verfahren 1997 eingestellt worden. Nachdem sich ein Opfer 2003 an die Kirche gewandt hatte, nahm der damalige Beauftragte für Fälle sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg die Untersuchungen auf. Nach Abschluss der Ermittlungen war der Ordensmann versetzt worden und durfte fortan nur noch im Innenbereich des Klosters und mit Senioren arbeiten.