Warum lohnt sich der "Tatort: Schweigen"?
Ein Krimi, der im Umkreis der Katholischen Kirche spielt und Pädophilie zum Thema hat? Mancher mag das klischeehaft finden. Doch leider ist das Thema nach wie vor aktuell.
Die 2018 vorgestellte Missbrauchsstudie legte ein erschütterndes Bild von den Verbrechen offen: Demnach wurden 3677 Kinder und Jugendliche als Betroffene von sexualisierter Gewalt identifiziert - und 1670 Priester, Diakone und Ordensangehörige als potenzielle Täter.
Der "Tatort: Schweigen" (Regie: Lars Kraume) basiert auf einem wahren Fall, der aktuell von der Staatsanwaltschaft Saarbrücken untersucht wird. (Der Fall "Edmund Dillinger", Anmerk. ca)
Autor Stefan Dähnert hat die bedrückenden Fakten zu einem emotional wuchtigen Fall verarbeitet, der den Zuschauer mitunter fassungslos macht, ob der grausamen Taten. "Die Menschen kommen zu euch, weil sie glauben wollen. Und der Mensch muss doch an was glauben", sagt ein sichtlich bewegter Thorsten Falke. "Und was macht ihr? Ihr verratet sie. Ihr vergeht euch an den Unschuldigsten: den Kindern."
Genauso schlimm: Noch immer werden vielerorts Täter geschützt - man will Schaden von der Kirche abwenden. Am Beispiel des in seiner Kindheit missbrauchten Daniel Weinert (Florian Lukas) zeigt dieser Film, wie sehr diese Verbrechen und die Verweigerung von Aufklärung und Gerechtigkeit einen Menschen noch Jahrzehnte später belasten können.
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