Mittwoch, 2. August 2023

Bistum Trier: "Bischof-Stein-Platz" in Trier heißt ab heute "Platz der Menschenwürde" - Auch ein Mahnmal für die noch lebenden Bischöfe im Bistum Trier




Der Bischof-Stein-Platz, benannt nach Bernhard Stein, ehemaliger Bischof von Trier, 
wird umbenannt in Platz der Menschenwürde  © Anna Fries NA )


"Die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes erfolgte auf einstimmen Beschluss des Trierer Stadtrates vom 01.02.2023.  Grund dafür ist Bernhard Steins Versagen im Umgang mit sexuellem Missbrauch,  der von Klerikern des Bistums in seiner Amtszeit (1967-1981) verübt wurde. In diesem Zeitraum waren mindestens 200 Kinder und Jugendliche betroffen."


Eigentlich hätte der Bischof-Stein-Platz in Trier schon Mitte Juli offiziell umbenannt werden sollen. Doch die Umbenennung wurde kurzfristig abgesagt – weil rechtliche Schritte dagegen eingeleitet worden waren. Das Verwaltungsgericht entschied nun, dass der Kläger keinen Anspruch darauf hat, die Umbenennung zu verhindern.

Das Verwaltungsgericht Trier hat einen Eilantrag gegen die Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes in "Platz der Menschenwürde" abgelehnt. Geklagt hatte ein Mitglied des Trierer Stadtrates gegen den Stadtrat und den Oberbürgermeister. Seiner Ansicht nach waren verschiedene Schritte in dem Verfahren zur Umbenennung rechtswidrig.

Das Gericht teilte nun mit, dass der Antrag unzulässig sei. Es führte weiter aus, dass in dem Verfahren zur Umbenennung und durch die Umbenennung keine "organschaftlichen Rechte" des Stadtratsmitglieds verletzt worden seien. Der Kläger habe daher keinen Anspruch darauf, die Umbenennung zu verhindern.

Ursprünglich hätten die Straßenschilder des Platzes Mitte Juli getauscht werden sollen. Aufgrund der Klage setzte die Stadt Trier diesen Schritt zunächst jedoch aus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Beteiligten können beim Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz Beschwerde einlegen. (sr.de)


Missbrauchsbetroffene lobten die Umbenennung des Platzes. "Mit der Erklärtafel hat die Stadt Trier das Versagen von Bischof Stein nachvollziehbar und sichtbar gemacht", teilte der Verein Missbit am Mittwoch mit. "Klerikales Vertuschertum" sei von der Gesellschaft sanktioniert worden. Der Schritt sei auch Mahnung für noch lebende Bischöfe. (domradio.de)