Hamburg, 12.12.13 (Kipa) Im Umgang mit Missbrauchstätern in der Kirche hat Kurienkardinal Walter Kasper (80) eine Null-Toleranz-Politik bekräftigt. Geistliche, die sich schuldig gemacht hätten, sollten aus dem Priesteramt entlassen werden, sagte der langjährige Ökumene-Minister im Vatikan in einem Interview mit der «Zeit» (Donnerstag). Dies habe auch schon der Vorgänger von Papst Franziskus, Benedikt XVI., gewollt, betonte Kasper.
«Früher gab es eine zu grosse Toleranz gegenüber Missbrauchstätern, weil man über die schlimmen Folgen für die Opfer zu wenig wusste», führte der Kardinal aus. «Da haben wir alle dazulernen müssen.» In der katholischen Kirche gelte jetzt, «dass Missbrauch nicht nur eine persönliche Sünde ist, sondern ein Verbrechen, und dass der Bischof den Staatsanwalt informieren muss».
Unbestreitbar sei, dass auch leitende Mitglieder der Kirche im Zusammenhang mit Missbrauch Schuld auf sich geladen hätten. «So etwas darf man nicht kleinreden, das wäre neues Unrecht an den Opfern.» (kipa/kna/job)