Mittwoch, 25. Juli 2012

Bischof Ackermann scheint seine Hirten nicht mehr unter Kontrolle zu haben



Laut Professor Dr. Christian Pfeiffer ist das "Forschungsprojekt über den sexuellen Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz"  zu „einem gewissen Stillstand gekommen“.

Am 14. Juli 2012 erschien auf dem Internetportal „kath.net“ ein Interview mit Pfarrer Uwe Winkel, Netzwerk katholischer Priester, „über das Ende eines geplanten Forschungsprojekt der Deutschen Bischofskonferenz, bei dem ein Institut Zugriff auf alle Personalakten der 27 Diözesen gehabt hätte“. (Man beachte den Plusquamperfekt Konjunktiv II!)

Eine Bitte um eine kurze Stellungnahme des „Netzwerks katholischer Priester“ zu diesem Artikel blieb auch nach mehrmaliger Anfrage erfolglos.

Jedoch äußerte sich Prof. Dr. Christian Pfeiffer unmittelbar nach Erscheinen dieses Artikels per email. Darin heißt es u.a. „Bei dem, was KATH.NET und Herr Winkel hier zum Ausdruck bringen, handelt es sich offenkundig um „Wunschdenken“. Uns ist bekannt, dass sich das Netzwerk Katholischer Priester in Rom über unser Projekt beschwert  hat. Soweit wir informiert sind, hatte die Priestergemeinschaft damit aber  keinen Erfolg.“

Nur acht Tage nach Erscheinen des Artikels „Denn der Zweck heiligt nicht die Mittel“ auf „kath.net“ meldet sich Professor Dr. Christian Pfeiffer dann in einem Radio-Interview zu Wort. Darin heißt es: Christian Pfeiffer sei verärgert über die katholische Kirche – besser gesagt: über drei Diözesen.Tatsächlich seien inzwischen die Bistümer München, Regensburg (!) und Dresden aus dem Forschungsprojekt zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und dem Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen ausgestiegen.

Und ein Jahr, nachdem der Vertrag über das Forschungsprojekt mit der Deutschen Bischofskonferenz unterzeichnet wurde, könne Pfeiffers Team noch immer nicht mit der Arbeit beginnen. Pfeiffer: „Da haben wir dann doch registrieren müssen, dass die Widerstände innerhalb der Kirche dann doch etwas größer sind, als wir zunächst dachten.“

Des Weiteren kommt hinzu, dass zu Beginn der Forschungsstudie auf der KFN-Seite noch zu lesen war:


ProjektmitarbeiterInnen (Juli 2011)

Prof. Dr. Christian Pfeiffer (Projektleitung)
Dr. Lena Stadler (stellv. Projektleitung)
Dipl.-Psych. Ingeborg Rosch (quantitativer Teil)
Dipl.-Soz. Sandra Fernau (qualitativer Teil) 

Inzwischen sind mit Frau Dr. Lena Stadler (stellvertretende Projektleitung) sowie Frau Dipl.-Psych. Ingeborg Rosch (quantitativer Teil) zwei wichtige Positionen gar nicht mehr besetzt.


ProjektmitarbeiterInnen (Juli 2012)
Prof. Dr. Christian Pfeiffer (Projektleitung)
N.N.(stellv. Projektleitung); zur Zeit nicht besetzt
N.N.(Doktorand/in quantitativer Teil); zur Zeit nicht besetzt
Dipl.-Soz. Sandra Fernau (Doktorandin qualitativer Teil) 


So sucht das KFN  zwar per Zeitungsannonce einen neuen Projektleiter / neue Projektleiterin - allerdings nicht für das o.g. Forschungsvorhaben!

Bleibt also nur noch abzuwarten, welche Erklärung Bischof Ackermann dafür parat hat.

Schließlich geht es hierbei - so ganz nebenbei - auch um 500.000,00 Euro...