Der Sprecher der Trierer Opfervereinigung "MissBiT" hat interne Dokumente des Bistums in der Öffentlichkeit gezeigt. Muss der Historiker jetzt mit Konsequenzen rechnen?
Das Bistum Trier will trotz des möglichen Bruchs einer Verschwiegenheitserklärung vorerst nicht juristisch gegen Dr. Thomas Schnitzler vorgehen. Man nehme aber "mit Bedauern zur Kenntnis, dass Herr Dr. Schnitzler sich offenkundig nicht an diese von ihm unterzeichnete Vereinbarung hält" sagte eine Sprecherin auf Anfrage.
Bei den von Dr. Schnitzler öffentlich gezeigten Dokumenten handelt es sich u.a. um ein Schreiben, in dem Bischof Stein von seinem obersten Justitiar über den fortgesetzten Missbrauch eines Jungen durch einen Kaplan informiert wurde. Trotzdem wurde der mehrfach aufgefallen Geistliche wenig später vom Bischof Ende der 60er Jahre in eine andere Pfarrei versetzt.
Anzunehmen, dass das Bistum nicht ohne Grund von einer Anzeige absieht. Ein Gerichtsverfahren könnte schließlich noch weitere unangenehme Dinge an die Öffentlichkeit bringen, die das Bistum in Erklärungsnot bringen könnte. / ca