Missbrauchsbeauftragter Bischof Ackermann vergleicht Opferentschädigung aus Kirchensteuermitteln mit Mautdebakel: "Wir zahlen auch für Andi Scheuers Autobahnen".
Bislang hatte das Bistum Trier immer Wert auf die Feststellung gelegt, dass Entschädigungszahlungen nicht aus Kirchensteuermitteln, sondern aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls gezahlt würden. Jetzt sieht Bischof Stephan Ackermann plötzlich die Solidargemeinschaft in der Pflicht. - Viele Gläubige reagieren mit Kopfschütteln.
Der Trierer Bischof hatte am Wochenende in Trier gesagt, er sehe keine Alternative zur Zahlung von Entschädigungsleistungen für Missbrauchsopfer aus der Kirchensteuer. Auch wenn es vielen Gläubigen widerstrebe, mit ihren Beiträgen für Verfehlungen einzelner Geistlicher einzustehen, seien die Kirchenmitglieder als Solidargemeinschaft in der Pflicht, sagte der Missbrauchsbeauftragte der Bischofskonferenz beim Jahrestreffen der katholischen Journalistenschule ifp in Trier. Ähnlich müssten die Steuerzahler auch für die gescheiterte PKW-Maut aufkommen: „Wir zahlen auch für Andi Scheuers Autobahnen“, so der Bischof.
In den sozialen Netzwerken entbrannten nach den Äußerungen Ackermanns erregte Diskussionen. Vor allem der Vergleich der Opferentschädigung mit dem Mautdebakel wurde scharf kritisiert. „Mir fehlen die Worte für soviel Unsensibilität“, kommentierte etwa die Trierer CDU-Kommunalpolitikerin Jutta Albrecht.
In der Frage nach der Höhe der Entschädigungsleistungen erwartet der Trierer Bischof nach seinen Angaben noch harte Auseinandersetzungen. Aber dieser Streit müsse sein, und es werde sicher kein für alle Seiten zufriedenstellendes Ergebnis geben können: „Wir kriegen auf jeden Fall wieder Prügel – egal was wir entscheiden.“ Das Ziel müsse „ein opferorientiertes und möglichst gerechtes System“ sein.
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