Donnerstag, 14. Februar 2019

Bistum Trier / Bischof Ackermann über Protestaktion: "Die Themen sind uns ja bekannt."





Quelle: swr.de

  • Ein Kommentar von SWR-Redakteur Frank Scheuer: "Bischof Ackermann macht sich rar" -  Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat am Donnerstagvormittag mit Priestern, Diakonen und Ordensmännern über die Missbrauchsstudie gesprochen - und das nicht öffentlich, hinter den Mauern des Trierer Priesterseminars. Statt offensiv und aktiv mit dem Verbrechen des Missbrauchs umzugehen, entzieht er sich den Fragen, laviert und verweist auf Andere. Wer mehr von ihm wissen will, ist lästig, scheint es. Wie meinte Ackermann am Donnerstag gegenüber Journalisten in Trier lapidar: die Themen sind uns bekannt. Das ist ignorant. Fast auf den Tag genau seit neun Jahren ist Ackermann Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche. Mehr öffentliche Präsenz, mehr Mut und mehr Ackermann hätten dem Amt gutgetan. (srw.de)
  • Demonstranten kritisieren Trierer Bischof: "„Er ist ein Master of desaster“, bilanziert später die Koblenzer Pastoralreferentin Jutta Lehnert, die ebenfalls unter den Demonstranten steht. "Womöglich hätten dies die Missbit-Frauen und -Männer an diesem Donnerstagmittag dem Bischof gerne auch selbst gesagt. Doch Stephan Ackermann hatte schon im Vorfeld durch seine Sprecherin verkünden lassen, dass er sich bei den Demonstranten nicht blicken lassen werde. Als vor ein paar Wochen katholische Frauen vor dem Dom gegen die männerdominierte Kirche protestierten, kam Stephan Ackermann noch selbst vorbei. Und auch bei der Demonstration gegen die Strukturreform Mitte Oktober verfolgte Stephan Ackermann noch vor Ort auf dem Domfreihof das Geschehen. Am Donnerstag aber glänzt der 55-Jährige durch Abwesenheit. Dafür schickt der Bischof seine Sprecherin. „Wir überlegen noch, wie die Aufarbeitung gehen kann“, sagt Direktorin Judith Rupp den zahlreichen Journalisten. Aber natürlich könne es eine Aufarbeitung nur mit den Betroffenen geben. (volksfreund.de)
  • Opfer sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche wollen bei der Aufarbeitung der Verbrechen mitreden. «Wir sind es nach neun Jahren Missbrauchsmanagement leid», sagte der Betroffene Thomas Schnitzler bei einer Kundgebung der Opferinitiative «Missbit» am Donnerstag in Trier. «Die Aufarbeitung kommt überhaupt nicht voran. Man fühlt sich total ohnmächtig.» Zu einem Gespräch zwischen Ackermann und Betroffenen kam es nicht. «Er ist Gastgeber der Veranstaltung und dort eingebunden», sagte die Sprecherin des Bistums, Judith Rupp. Das Treffen im Priesterseminar mit knapp 200 Geistlichen aus dem Bistum Trier sei «nicht Teil der Aufarbeitung, die dann ohne Betroffene stattfindet. Das ist eine Info-Veranstaltung». Bischof Ackermann sei die Aufarbeitung unter Einbeziehung der Betroffenen «sehr wichtig», betonte die Sprecherin. Er habe sich in den vergangenen neun Jahren immer wieder mit Opfern zu Gesprächen getroffenen. (welt.de)