Mittwoch, 13. Februar 2019

Bistum Trier: Kritik an Bischof Ackermann - Missbrauchsopfer demonstrieren vor dem Priesterseminar in Trier


Die Betroffeneninitiative "MissBiT",  nimmt die Info-Veranstaltung des Bischofs zur MHG-Studie,  zu der ausschließlich Priester und Diakone eingeladen wurden, zum Anlass, auf den unsäglichen Umgang mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Kirche sowie auf die mangelnde Aufarbeitung der Kirche hinzuweisen.


"MissBiT" ruft daher zu einer Kundgebung auf:

am Donnerstag, den 14. Februar 2019
um 12.00 Uhr vor dem Priesterseminar
Jesuitenstraße 13
Trier


Das Motto der Demonstration lautet:
 „Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene“


Der Titel der Veranstaltung weist darauf hin, dass bisher die Ergebnisse der eigenen Studie zum Missbrauch (MHG-Studie, Sept. 2018)  sich nicht im offiziellen Umgang mit den Betroffenen niederschlagen. Es fehlt nach wie vor an Aufarbeitung, an unabhängigen Missbrauchsbeauftragten, an Transparenz, an Verantwortungsübernahme, an angemessener Entschädigung, an Beteiligung der Betroffenen an der Aufarbeitung, an grundlegenden Veränderungen der begünstigenden Strukturen der Kirche – alles Forderungen, die die MHG Studie als unausweichlich genannt hat. Auf diesen Widerspruch zu öffentlichen Beteuerungen der Bischöfe wollen die Betroffenen von MissBiT hinweisen. 

Hinter der „Mauer des Schweigens“ geht die Verantwortungsverweigerung der Kirchenleitungen weiter.


MissBiT




Für Rückfragen stehen Ihnen folgende Ansprechpartner zur Verfügung:


Dr. Thomas Schnitzler, Trier, Kontakt: T_Schnitzler@gmx.de
Alois Wolf-Klasen, Gerolstein, Kontakt: aloiswolfklasen@gmail.com
Jutta Lehnert, Pastoralreferentin, Koblenz: Kontakt: jutta.ksj@gmail.com

  
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  • Sie kritisieren Bischof Ackermann, weil sie bislang nicht bei der Aufarbeitung der Missbrauchsstudie beteiligt wurden. Trotz mehrfacher Anfragen habe der Bischof bislang nicht mit den Opfern über die Studie der Deutschen Bischofskonferenz sprechen wollen, teilte die Missbrauchsinitiative "Missbit" mit. Daher hat sie am Donnerstagvormittag zu einer Demonstration vor dem Priesterseminar aufgerufen. Nach Angaben einer Sprecherin erleben viele dieselbe Ohnmacht, wie damals als Opfer sexuellen Missbrauchs durch katholische Priester. In der wissenschaftlichen Arbeit waren mehr als 440 Missbrauchsopfer im Bistum Trier nachgewiesen worden. Bischof Stefan Ackermann trifft sich am Donnerstagvormittag hinter verschlossenen Türen mit den hauptberuflichen Priestern und Diakonen im Bistum, um über die Missbrauchsstudie zu informieren. Zu der Kritik der Missbrauchsopfer wollte er sich bisher nicht äußern. (swr.de)
  • Die Protestaktion stehe unter dem Motto „Mauern des Schweigens einreißen – keine Aufarbeitung ohne Betroffene“, sagte eine Missbit-Sprecherin unserer Zeitung. Die Trierer Opferinitiative Missbit kritisiert, dass es den Kirchenoberen nach wie vor an Transparenz und Verantwortungsübernahme fehle. Mit den Missbrauchsopfern habe es bislang keine Gespräche über die Ergebnisse der Studie gegeben. Nach Angaben von Bistumssprecherin Judith Rupp ist nicht geplant, dass sich Bischof Ackermann am Donnerstag mit den Demonstranten unterhält. Der Priesterrat tage den ganzen Tag, sagte sie unserer Zeitung. (volksfreund.de)