Sonntag, 24. Februar 2019

Bistum Trier: Aktenmanipulation und -vernichtung unter den Trierer Bischöfen Stein, Spital, Marx und Ackermann

Ausgerechnet der ehemalige Trierer Bischof,  Kardinal Reinhard Marx, der bereits im März 2011 eine schonungslose Aufklärung versprach, hat beim Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan ein Ende der Geheimniskrämerei um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche gefordert.  Offen prangerte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstag auch Vertuschung und Machtmissbrauch an: "Akten, die die furchtbaren Taten dokumentieren und Verantwortliche hätten nennen können, wurden vernichtet oder gar nicht erst erstellt." Nötig seien nun Fakten und Offenheit. (dpa) "Direkte Zuweisungen", welcher Bischof für die Aktenmanipulation und -vernichtung verantwortlich ist, gibt es laut Marx allerdings keine.   - Dabei liegen die Gründe, warum gerade Kardinal Marx darüber schweigt, auf der Hand. Er selbst gehörte zu den Verantwortlichen. Hinzu kommt: Während immer mehr Bischöfe ihre Vorgänger belasten, dürfte dies im Bistum Trier nur schwer möglich sein. Der Missbrauchsbeauftragte Ackermann selbst wird wohl alles daran setzen,  sich schützend vor seinen eigenen Vorgänger und den heutigen Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Kardinal Marx stellen und alles dafür tun, Marx nicht in die Bredouille zu bringen.



Quelle: ca


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18.04.2011     Einsicht in die Akte meines Täters im bischöflichen Archiv in Trier. Aus der Akte                       gehen keinerlei Hinweise auf Vorwürfe sexuellen Missbrauchs hervor. (Dies bestätigte
                       auch der damalige Archivleiter Martin Persch in einem weiteren Gespräch. "Ich habe
                       die Akte gesichtet. Es gibt keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch Pfarrer 
                       Josef M.")
                       
04.07.2011     Bischof Ackermann bestätigt, "dass das gesamte amtliche Schrift- und Dokumen-
                       tationsgut, so wie von der Bischöflichen Behörde dem Archiv übergeben wurde, 
                       ordnungsgemäß archiviert worden ist".

11.01.2013     Der damalige Trierer Bistumspressesprecher Uzulis verweist auf die damalig übliche
                       Bindetechnik bei der Aktenführung. 

31.08.2016     Das Bistum Trier teilt mir auf Anfrage mit, dass es inzwischen "Hinweise auf weiteren
                       sexuellen Missbrauch durch Pfarrer Josef M. gibt".

10.12.2018:    Auf Nachfrage kündigt das Bistum Trier an, mir Auskunft darüber zu geben, ob
                       Pfarrer Josef M. bereits in seinen vorherigen Pfarreien auffällig war und man ihn 
                       deshalb nach Brotdorf versetzt habe oder ob es erstmals in Brotdorf Hinweise auf 
                       Vorwürfe sexuellen Missbrauchs gab. Aufgrund der hohen Arbeitsanforderung könne 
                       sich die Beantwortung meiner Anfrage allerdings bis März hinziehen.


Verantwortliche Bischöfe seit dem Tatzeitpunkt:


                                           1967 - 1980      Bernhard Stein
                                           1981 - 2001      Hermann Josef Spital
                                           2002 - 2008      Reinhard Marx
                                           2009 - heute     Stephan Ackermann



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