Donnerstag, 7. Februar 2019

Bischof Ackermann: "Ich höre heute stärker Jesus Stimme in den Opfern. Bei Menschen, die so ohnmächtig waren, nehme ich eine besondere Nähe zu Jesus wahr."




 Irreführende Überschrift über dem Artikel / ca


  • "Kleriker haben Macht. Nur haben wir uns bisher gescheut, offen darüber zu sprechen."
  • "Ich bin hineingewachsen in das Thema Missbrauch, auch in die Verpflichtung gegenüber Betroffenen."
  • "Mir hilft eine Art Professionalisierung gegen die Abstumpfung."
  •  "Dass Loyalität zur Kirche auch heißen kann, kritisch zu sein, war uns Bischöfen zwar im Kopf klar, aber wir mussten es existenziell doch neu lernen. Das haben wir alle durchgemacht – in unterschiedlichen Geschwindigkeiten."
  • "Wir wollen unabhängig prüfen lassen, wie Bischöfe und andere Kirchenobere in der Vergangenheit ihre Verantwortung wahrgenommen haben oder auch nicht. Das wird uns über Jahre beschäftigen."
  • "In Deutschland stehen wir seit Jahren unter Druck. Und man muss ehrlich zugeben: Hätten Öffentlichkeit und Medien nicht diesen Druck ausgeübt, wären wir nicht soweit." 
  • Im Februar hat Papst Franziskus die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen nach Rom gebeten. Was wäre ein gutes Ergebnis des Treffens? Ackermann: "Wenn Papst Franziskus es mit seiner Autorität schafft, die Bischöfe zu verpflichten, sich dem Thema Missbrauch opferorientiert zu stellen."
  • Was haben Sie im Umgang mit Betroffenen gelernt? Ackermann: "Ich habe gelernt, Angst abzulegen vor dem Thema und vor Gesprächen, bei denen man vorher nicht weiß, wie das Gegenüber reagiert."
  • Hat die Aufgabe des Missbrauchsbeauftragten Ihren eigenen Glauben verändert? Ackermann: "Nicht den Glauben an sich, aber ich höre heute stärker Jesus Stimme in den Opfern. Bei Menschen, die so ohnmächtig waren, nehme ich eine besondere Nähe zu Jesus wahr." 
  • "Bisher übernimmt die Kirche mit ihrer Tradition die Beweislast für die Sinnhaftigkeit des Zölibats." 
  • "Im Übrigen bin ich der Überzeugung: Wenn der Zölibat einfach freigegeben wird, wird diese Lebensform verschwinden. Denn wer dann zölibatär lebt, kommt schnell in den Verdacht, dass bei ihm etwas „nicht stimmt“."