Kardinal Philippe Barbarin, der Erzbischof von Lyon, soll mehrere Pädophilen-Affären seiner Priester vertuscht haben. Jetzt mischt sich die französische Regierung ein. Der Kardinal vermutet politische Motive. Von mehreren Seiten wird ihm vorgehalten, er habe lange Zeit pädophile Geistliche im Amt belassen. Ein Opfer hat inzwischen Klage gegen den Kardinal wegen „Gefährdung seiner Gesundheit“ eingereicht.
Der Kardinal hatte zum Wochenbeginn bei einer Pressekonferenz in Lourdes mit Nachdruck betont, er habe „nie pädophile Akte gedeckt“. Zugleich musste er zugeben, dass er bereits seit 2007 von den Vorwürfen gegen den fehlbaren Geistlichen wusste. Premierminister Manuel Valls erklärte darauf, Barbarin müsse „seine Verantwortung wahrnehmen“. Damit kann nur der Rücktritt gemeint sein.
Fast zeitgleich wurde diese Woche ein zweiter Kirchenskandal bekannt, in den Barbarin verwickelt ist ...