Mittwoch, 17. Februar 2016

"Eine tickende Zeitbombe: Domspatzen - Missbrauch zu vertuschen statt aufzuklären, ist keine katholische Besonderheit. Wie immer geht das nach hinten los."

Der Faktor liegt bei zehn. Jede Institution, die in Missbrauchsverdacht gerät, sollte sich diese Zahl vor Augen halten. Wer sexuelle Gewalt gegen Kinder nicht aufklärt, der wird mit zehnfacher Wucht von den Spätfolgen bestraft. Als vor einigen Jahren bekannt wurde, dass es bei den berühmten Regensburger Domspatzen zu Schlägen und sexuellen Übergriffen im Namen des Herrn gekommen war, da reagierte die Kirche, wie sie halt reagiert. Sie ließ sich missmutig auf eine interne Revision der Fälle ein. Nach einem Jahr Suche fand sie 78 Betroffene und eine Handvoll Täter. Zur Veröffentlichung des Berichts lud sie nur ausgewählte Presseleute ein. Und die Uhr begann zu ticken.