Weil er ein Kind sexuell missbraucht haben soll, hat der Bischof von Münster, Dr. Felix Genn, einen Geistlichen beurlaubt, der seit 2012 in der Kirchengemeinde St. Gertrudis in Horstmar tätig war. Der 48-Jährige hat auf Weisung des Bischofs die Gemeinde inzwischen verlassen und hält sich derzeit in einem Kloster auf.
Mit einer Stellungnahme wandte sich Johannes Büll, Pfarrdechant in St. Gertrudis in Horstmar, am Wochenende an die Gemeinde. Darin heißt es:
"Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand,
uns alle erschüttern diese Vorkommnisse, die jetzt näher untersucht werden müssen. Wir sind alle sehr betroffen. Vieles ist für mich unfassbar.
Bei allem, was uns jetzt bewegt, muss an erster Stelle der Schutz des Opfers und seiner Familie stehen, die schon viel Schweres durchgemacht haben und noch viel Schmerzliches vor sich haben.
Lassen Sie uns bitte jetzt nicht spekulieren, wer das Kind und die Familie sind. Durch unsensibles Reden und Prockeln wird das Leid sonst noch unnötig vergrößert.
Verurteilungen und Vorverurteilungen stehen uns nicht zu.
Die weiteren Ermittlungen sind Aufgabe der Staatsanwaltschaft. Das innerkirchliche Verfahren hat ja bereits in einem ersten Schritt zur sofortigen Suspendierung von Pfarrer (...) geführt.
Bitte helfen Sie mit, dass die Gerüchteküche nicht unnötig brodelt, denn jede Vermutung - ganz gleich in welche Richtung - bringt weitere Verletzungen.
Sollten dagegen weitere Fälle von Fehlverhalten erkennbar werden, dann informieren Sie bitte die " Kommission für Fälle des sexuellen Missbrauchs Miberjähriger durch Geistliche" im Bistum Münster oder mich.
Mehr kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu sagen."