Der Mann war vor knapp einem Jahr von Bischof Stephan Ackermann beurlaubt worden, weil er einem Jugendlichen Geld für sexuelle Handlungen angeboten haben soll. Der Pfarrer, der Mitte 60 Jahre alt ist, bestreitet die Vorwürfe. Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken ermittelt.
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Anmerkung ca: Man möge sich diese offizielle Begründung doch bitte auf der Zunge zergehen lassen. Unabhängig ob die Vorwürfe sich als wahr erweisen oder nicht, ist in Lebach nach monatelangen intensiven Recherchen davon auszugehen, dass es dort einen so großen kirchlichen Sumpf aus Scheinheiligkeit gibt, dessen Ausmaße so groß sind, dass es wohl ein rein taktischer Schritt war, sich daraufhin zu einigen, dass der Priester auf sein Amt verzichtet, um von weiteren Missständen abzulenken.
Wäre es Seiner Exzellenz, Bischof Dr. Ackermann, in erster Linie darum gegangen, Kinder und Jugendliche zu schützen, hätte er unmittelbar nach dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs Konsequenzen ziehen können und müssen. Bis zu endgültigen Klärung der Vorwürfe. Doch dies geschah nicht.
Im Gegenteil: Die offizielle Begründung eines Amtsverzichtes lautet: "Ackermann will dessen Stelle neu besetzen, um „eine geordnete Seelsorge gewährleisten zu können“.
Offensichtlich geht es dem Missbrauchsbeauftragten der DBK, Bischof Dr. Ackermann also "um eine geordnete Seelsorge" - Vom Schutz von Kindern und Jugendlichen ist keine Rede, von einer Betreuung der betroffenen Gemeinden im Umgang mit den Vorwürfen ebenso.
Ich distanziere mich hiermit ausdrücklich von einer Vorverurteilung des Priesters.
Dieser Fall zeigt jedoch erneut, wie sehr Bischof Dr. Ackermann darauf bedacht ist, nach außen hin ein "geordnetes" Bild abzugeben zu wollen, während weiterhin versucht wird, die eigentlichen Missstände, die von Macht und Intrigen in den kirchlichen Reihen geprägt sind, zu vertuschen.
Das Kinderroulette dreht sich offenbar weiter.
Priester, die mit Vorwürfen sexuellen Missbrauchs konfrontiert wurden, dürfen weiterhin ihr Amt ausüben und Messen zelebrieren. Verantwortliche werden - entgegen der Leitlinien - nicht informiert. Betroffene Gemeinden werden alleine gelassen und zum Schweigen angehalten.
Fazit: Von einer "Null-Toleranz-Linie" gegenüber den Verbrechen ist die Kirche noch weit entfernt.