Dienstag, 21. Januar 2020

Bistum Trier (Freisen II) / Bistum Würzburg: Ehemaliger Trierer Priesterseminarist aus Klerikerstand entlassen

Papst Franziskus hat einen 58 Jahre alten Priester, der im Bistum Würzburg wegen Kindesmissbrauchs aufgefallen war, aus dem Klerikerstand entlassen. Das gab das Bistum am Dienstag in Würzburg bekannt.
Der Mann war in den Jahren 2000 bis 2002 als Pfarradministrator im Bistum Würzburg. Im Jahr 2002 soll es zum Missbrauch eines elfjährigen Jungen gekommen sein. Der Mann sei rechtskräftig von einem Amtsgericht zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. 2017 habe es dann einen weiteren Hinweis in einem österreichischen Kloster in den 1990er Jahren gegeben.

2018 soll er im Ehrenamt Kontakt zu Kindern gehabt haben, obwohl ihm die Seelsorge eigentlich nicht mehr gestattet war. 2019 sei ein weiterer Verdacht aus den 1980er Jahren hinzugekommen. Würzburgs Bischof Franz Jung habe den Papst schließlich um die Entlassung des Mannes aus dem Klerus gebeten.

(sueddeutsche.de)




Der entlassene Priester besuchte u.a.  das Priesterseminar in Trier und feierte in Freisen seine Primiz. 
Einer seiner "Förderer", der ehemalige Freisener Pfarrer Otmar M., wurde inzwischen selbst mehrfach  wegen sexuellen Missbrauchs angezeigt.  Während das kirchliche Strafverfahren vor dem Kölner Kirchengericht gegen Otmar M.  andauert, ermittelt nun auch wieder die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen den ehemaligen Freisener Pfarrer. Staatsanwalt Dennis Zahedi teilte im Dezember 2019 mit, dass in einem Fall, der nicht verjährt scheint, die Ermittlungen andauern.

Von den Missbrauchsvorwürfen gegen Otmar M.  wusste auch der damalige Trierer Bischof und heutige Kardinal Reinhard Marx.  Marx erfuhr im Jahr 2006 von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Pfarrer M.  wegen des Verdachts auf Missbrauch eines 15-Jährigen, unternahm aber nichts. / ca

Wenn Ackermann also - wie angekündigt - die Namen der Verantwortlichen nennen will, wird er nicht umher kommen, - neben weiteren Vorgängerbischöfen im Bistum Trier -  auch den Namen seines  eigenen Vorgängers und "Ziehvaters" und des heutigen Vorsitzenden der DBK,  Kardinal Reinhard Marx, als nachweislichen Verantwortlichen nennen zu müssen. 

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