Samstag, 7. Dezember 2019

Bistum Trier: Bis heute keine einheitliche und standardisierte Vorgehensweise bei Aufarbeitung des Missbrauchsskandals

Die Aufarbeitung des Missbrauchsskandals läuft in den Bistümern in Rheinland-Pfalz auch mit juristischer Unterstützung weiter - auf im Detail verschiedene Weise. 

Das Bistum Mainz beauftragte im Juni den Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber mit einem unabhängigen Projekt zur Aufklärung der Missbrauchstaten.  Das Vorhaben namens "Erfahren. Verstehen. Vorsorgen" nehme Taten sexuellen Missbrauchs und sexualisierter Gewalt seit 1945 in den Blick und frage, wie im Bistum damit umgegangen wurde.

Aus dem Bistum Speyer hieß es: "Wir geben in Rücksprache mit den Betroffenen weiterhin alle Verdachtsfälle an die Staatsanwaltschaft und stehen mit den Justizbehörden in engem Kontakt." 2019 seien sechs Fälle an die Staatsanwaltschaften abgegeben worden, davon seien in fünf Fällen die Ermittlungen eingestellt worden, ein Fall werde weiter verfolgt.

Sprecherin Judith Rupp vom Bistum Trier teilte mit: "Mit einer Auftaktveranstaltung am 31. Oktober wurde das Aufarbeitungsprojekt "Gewalt am Bischöflichen Internat Albertinum Gerolstein - Aufarbeitung mit und für Betroffene" gestartet." Die Aufarbeitung des Missbrauchs an diesem Internat diene als Lernfeld für die Aufarbeitung mit und für Betroffene im Bistum insgesamt. Die individuelle Betrachtung von Fällen sowie die Präventionsarbeit würden fortlaufend betrieben. (!)

sueddeutsche.de

Ich frage mich gerade, wer von uns Betroffenen bisher eine individuelle Betrachtung seines "Falles" erleben durfte. Und dass die Präventionsarbeit fortlaufend betrieben werde, sagt rein gar nichts über ihre Qualität aus. /ca