Ein ehemaliger katholischer Priester steht ab dem 18. Dezember vor dem Landgericht Deggendorf. Ihm werden unter anderem mehrere Sexualdelikte vor allem an Kindern vorgeworfen.
Nach umfangreichen Ermittlungen auch im Ausland wirft die Staatsanwaltschaft dem Angeklagten vor, in Österreich bereits Ende 1995/Anfang 1996 versucht zu haben, eine 18 Jahre junge Frau aus seinem Bekanntenkreis zu vergewaltigen. Ab Sommer 1996 bis Sommer 2003 soll der Angeklagte zwei Brüder bei fast 90 Gelegenheiten sexuell missbraucht haben, wobei die Brüder zu den mutmaßlichen Tatzeiten jeweils zehn bis 14 Jahre alt gewesen sein sollen.
Auch nach Verbüßung einer mehrjährigen Haftstrafe wegen einer einschlägigen Verurteilung soll der Angeklagte im Jahr 2012 Kinder sexuell missbraucht haben. Die angeklagten Sexualstraftaten sollen in Österreich, Italien, Polen, der Schweiz, im Raum Mainz und im Landkreis Deggendorf begangen worden sein. Teilweise handelte es sich laut Staatsanwaltschaft um schweren sexuellen Missbrauchs.
Der Angeklagte soll sich zudem unter Vorlage gefälschter Urkunden über einen tatsächlich nicht existenten Schul- und Hochschulabschluss in Polen die Priesterweihe erschlichen haben. Auch nach erfolgter Laisierung, also der Entlassung aus dem Klerikerstand, soll sich der Angeklagte mit falschem Namen ab dem Jahr 2013 weiter als Priester der römisch-katholischen Kirche ausgegeben haben.
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- Die Staatsanwaltschaft geht nach einem psychiatrischen Gutachten davon aus, dass der 53-Jährige "wegen Triebanomalie vermindert schuldfähig war". Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilt, hatte sich der Mann in Polen mit gefälschten Hochschulabschlüssen die Priesterweihe erschlichen, war jedoch später laisiert worden. Ab 2012 soll er dann als falscher Pater unterwegs gewesen sein und sich das Vertrauen von anderen Priestern und Hilfsbedürftigen erschlichen haben. Durch Spenden von "Strenggläubigen" habe er so rund 100.000 Euro eingesammelt und damit seinen Lebensunterhalt bestritten. ("pnp.de")