11 Priester in andere Bistümer versetzt. - Erhebliche Lücken in den Personalakten lassen Dunkelziffer nicht abschätzen.
Das Bistum Essen hat neue Hinweise auf möglichen sexuellen Missbrauch durch Priester gefunden. Das ist das Ergebnis einer Überprüfung aller Personalakten des Bistums durch eine externe Anwaltskanzlei. Die sollte herausfinden, ob in den Akten Hinweise auf Missbrauch an Kindern zu finden sind.
Zwei der 17 Priester seien in der Vergangenheit bereits straf- und kirchenrechtlich verurteilt worden, sagte die Missbrauchsbeauftragte des Bistums, Angelika von Schenk-Wilms. Bei weiteren vier Hinweisen seien die Betroffenen zum Zeitpunkt des Vorfalls bereits volljährig gewesen. Die übrigen elf Priester gehören nicht mehr dem Bistum an. Deren neue Diözesen oder Orden seien vom Ruhrbistum über die Hinweise in den Akten informiert worde
Die Kanzlei untersuchte neben den Personalakten auch 100 Ergänzungsakten noch lebender Geistlicher, die normalerweise unter Verschluss stehen. In 30 dieser sogenannten Geheimakten seien aufgedeckte und verfolgte Missbrauchsvorwürfe dokumentiert worden.
Nicht abzuschätzen ist aus Sicht der Anwälte, ob es eine Dunkelziffer nicht entdeckter Missbrauchsfälle geben könnte und wie hoch sie gegebenenfalls sei. „Insbesondere alte Personalakten wiesen teilweise erhebliche Lücken hinsichtlich der Lebensdokumentation des Geistlichen auf.“ Die Kanzlei nahm auch eine Neuorganisation der Akten vor. Die Seiten sind nun durchnummeriert. Manipulationsversuche etwa durch die Entfernung von Dokumenten werden damit erschwert.
Das Bistum Essen ist nach Angaben von Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck nach dem Erzbistum München und Freising das zweite Bistum in Deutschland, das die Akten auf diese Weise hat untersuchen lassen.
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