Donnerstag, 31. Juli 2025

Bistum Trier: Ackermann leitet Anzeige gegen Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki entsprechend kirchenrechtlicher Vorgabe weiter

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die kirchenrechtliche Anzeige von Betroffenen sexualisierter Gewalt gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki an den Vatikan weitergegeben. In seiner Funktion als dienstältester Bischof der Metropolie habe er die Anzeige entsprechend der kirchenrechtlichen Vorgaben über die Nuntiatur an das Bischofsdikasterium zur Prüfung weitergeleitet, teilte das Bistum dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch mit. Ackermann habe sowohl den Betroffenenbeirat bei der Deutschen Bischofskonferenz als auch Kardinal Woelki darüber informiert.

Wie mit einer solchen kirchenrechtlichen Anzeige zu verfahren ist, hatte der verstorbene Papst Franziskus im Mai 2019 rechtlich verbindlich festgelegt. Die Regelungen betreffen sowohl Fälle von sexuellem Missbrauch durch Kirchenobere als auch die Vertuschung solcher Straftaten. Die Anzeige kann entweder an die zuständige Diözese oder direkt an den Heiligen Stuhl gerichtet werden. Binnen 30 Tagen nach Eingang der Meldung muss über eine Voruntersuchung entschieden werden.

Die Anzeige bezieht sich auf Ermittlungsergebnisse der Kölner Staatsanwaltschaft. Diese hatte ein Meineids-Verfahren gegen Woelki im Zusammenhang mit einer Aussage über Missbrauchstaten im Mai zwar gegen Zahlung einer Geldauflage von 26.000 Euro eingestellt. Die Staatsanwaltschaft kam aber auch zu dem Schluss, der Kardinal habe fahrlässig die Unwahrheit gesagt und gegen Sorgfaltspflichten verstoßen. Woelki bestreitet das. (den vollständigen Text auf "kirche-und-leben.de" lesen)