Gegen den Saarbrücker Staatsanwalt, der die Dillinger Asservaten vernichten ließ, läuft nun ein Disziplinarverfahren.
Gegen den Saarbrücker Staatsanwalt, der die Asservaten aus dem Fall des unter Missbrauchsverdachts stehenden und Ende 2022 gestorbenen katholischen Priesters Edmund Dillinger vernichten ließ läuft nun ein Disziplinarverfahren. Das erklärte das Justizministerium am Freitag auf Anfrage der SZ. „Wie in vergleichbaren Fällen üblich, wurde das Disziplinarverfahren für die Dauer der staatsanwaltschaftlichen Prüfung ausgesetzt“, schreibt Dennis Zahedi, Sprecher des Justizministeriums. Und. „Nach erfolgtem Abschluss der strafrechtlichen Prüfung wird das Disziplinarverfahren wieder aufgenommen und geprüft.“
Auf die Anordnung des Staatsanwaltes hin hatte die saarländische Polizei Unterlagen im Juli 2023 aus dem Haus des Missbrauch-Priesters Edmund Dillinger in Friedrichsthal verbrannt.
Die Vorermittlungen hätten u.a. ergeben, dass der Staatsanwalt „aufgrund einer Mitteilung des polizeilichen Ermittlungsführers“ davon ausgehen konnte, „dass die betreffenden Asservate für den Gegenstand der staatsanwaltschaftlichen Untersuchung nicht mehr von Bedeutung waren.“
Der Eigentümer der Asservate, der Neffe des verstorbenen Edmund Dillinger, hätte gar bei dem „polizeilichen Ermittlungsführer telefonisch auf deren Rückgabe ausdrücklich verzichtet“. Der Neffe hat dies damals anders dargestellt. Der Katholischen Nachrichtenagentur sagte er damals, die Behauptung, er sei mit der Vernichtung der Dokumente einverstanden gewesen, widerspreche er „in aller Deutlichkeit.“
Die Vorermittlungen gegen den Polizisten, der dem Staatsanwalt die Info gab, dass Dillinger mit der Vernichtung einverstanden sei, werden hingegen „bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken geführt und sind noch nicht abgeschlossen“, schreibt sie. Und was ist nun Gegenstand des Disziplinarverfahrens? „Gegenstand eines jeden Disziplinarverfahrens ist die Prüfung der Verletzung von Dienstpflichten“, schreibt Zahedi. (den vollständigen Artikel auf saarbruecker-zeitung.de" lesen)