Samstag, 31. Oktober 2015

Bistum Aachen / Pfarrer K: "Er habe seinen beiden Opfern im Zeitraum des Missbrauchs von 2001 bis 2006 keinen Schaden zufügen wollen. Vielmehr habe er die Absicht gehabt, die Minderjährigen zu seinen sexuellen Partnern heranziehen zu wollen. Zudem war er der festen Überzeugung, dass die Kinder mit der Zeit Spaß an sexuellen Praktiken mit einem Erwachsenen gefunden hätten."

Seine Opfer, zwei Brüder, waren damals acht und elf Jahre alt. Rund fünf Jahre lang nutzte er das Vertrauen der Eltern aus, um sich an den Schutzbefohlenen zu vergehen. Bis zuletzt versuchte der Pfarrer sein Vergehen zu rechtfertigen. Er habe seinen beiden Opfern im Zeitraum des Missbrauchs von 2001 bis 2006 keinen Schaden zufügen wollen. Vielmehr habe er die Absicht gehabt, die Minderjährigen zu seinen sexuellen Partnern heranziehen zu wollen.

Zudem war er (Pfarrer K., Anmerk. ca) der festen Überzeugung, dass die Kinder mit der Zeit Spaß an sexuellen Praktiken mit einem Erwachsenen gefunden hätten. Ein Geständnis vor Gericht blieb aus. Das Bistum Aachen habe das auffällige Verhalten, so Heibel und Korall, über Jahre ignoriert. Trotz etlicher Verdachtsmomente wurde der Pfarrer 2007 nach Südafrika versetzt. "Dort hat Kerkhoff mehrere Kinder deutscher Eltern bei einem Kommunionscamp missbraucht. Die Ermittlungen gegen ihn wurden eingestellt, da die Prozessunterlagen plötzlich nicht mehr auffindbar waren. Seine Taten am Kap bleiben also ungesühnt", sagte Heibel.

Einige der Opfer seien bis heute traumatisiert und befänden sich in therapeutischer Behandlung. Bei seinen Recherchen ist der Journalist Peter Kollar auf eine klerikale Mauer des Schweigens gestoßen. Nach seiner Darstellung wurde seitens des Bistums Aachen systematisch vertuscht und aktiv abgeschottet. "Es wurde geleugnet, bis es nicht mehr ging", sagte Korall. Für Heibel mangelt es der katholischen Kirche immer noch an wirklichem Aufklärungswillen: "Alles wird nach wie vor von institutionellem Filz überzogen." Die Lesung war die zweite Veranstaltung in der Reihe "Nichts ist vorbei. Lesungen und Austausch zum Missbrauch in der katholischen Kirche".

Bei der dritten Lesung am Donnerstag, 12. November, geht es um das Thema "Warum schweigen die Opfer".



Dienstag, 27. Oktober 2015

Bistum Aachen: Verurteilung von Ex-Pfarrer rechtskräftig

Die Verurteilung des ehemaligen Pfarrers Georg K. aus dem Bistum Aachen wegen sexuellen Missbrauchs ist rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof hat die Revision gegen das Urteil als unbegründet zurück gewiesen. Der Ex-Pfarrer hat über Jahre hinweg Jungen sexuell missbraucht und muss dafür sechs Jahre ins Gefängnis.

Quelle: wdr.de

Freitag, 23. Oktober 2015

Missbrauch, Gewalt und sexuelle Übergriffe in Einrichtungen der Caritas Wien: Bisher 48 Betroffene

Die Caritas Wien hat historische Fälle von Gewalt, Missbrauch und sexuellen Übergriffen in ihren Großeinrichtungen aufarbeiten lassen. Dazu beleuchtete die Sozialpädagogin und Psychoanalytikerin Tanja Kraushofer seit Herbst 2012 Vorgänge in vier Einrichtungen. Am Mittwoch wurde ihr Bericht "Erinnern hilft vorbeugen" präsentiert: 48 von Gewalt betroffene Personen haben sich demnach bisher gemeldet.

Die meisten Vorfälle betreffen die Zeit von 1950 bis 1980, einige aber auch die jüngere Vergangenheit. Es sei anzunehmen, dass sich weitere Betroffene melden, sagte Caritas-Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner.

Freitag, 16. Oktober 2015

Bistum Aachen: Pfarrer K. - Revision abgelehnt

Willich. Es hat Jahre gedauert, bis die Straftaten des aus Willich stammenden Pfarrers Georg K. vor Gericht landeten. Im Februar wurde er wegen sexuellen Missbrauchs zu sechs Jahren Haft verurteilt. Sein Verteidiger hatte Revision beim Bundesgerichtshof eingelegt. Die ist jetzt nach Informationen der WZ gescheitert. Was bedeutet: Strafrechtlich ist das Verfahren beendet.

Noch nicht vorbei ist die Angelegenheit für die Missbrauchs-Opfer des Willichers. Soweit die Straftaten in Deutschland geschahen, haben diesen nun gute Möglichkeiten, auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld zu klagen. „Mit einem Urteil im Rücken ist das für ein Zivilverfahren etwas leichter“, erklärt ein Staatsanwalt, der seinen Namen nicht nennen möchte. Schwieriger ist die Sache bei den Kindern, die in Südafrika Opfer von Georg K. wurden. Auch dort hatte es einen Prozess gegeben, der am Ende aber eingestellt worden war. Das geschah auch im Hinblick darauf, dass die Ermittlungsergebnisse über die Straftaten in Deutschland schon ausreichen würden. So stehen die Familien ohne gültiges Urteil da.

Sobald das Urteil rechtsgültig ist, geht es zur Glaubenskongregation nach Rom. Diese entscheidet letztlich über eine Enthebung aus dem Klerikerstand.


Dienstag, 13. Oktober 2015

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Gericht verurteilt Bischof wegen Missbrauch zu Haftstrafe

Wegen des sexuellen Missbrauchs von 18 jungen Priestern ist ein ehemaliger englischer Bischof zu einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt worden. 

Die Vorwürfe gegen den früheren Bischof von Lewes waren bereits vor mehr als 20 Jahren laut geworden, einer Anklage hatte er sich aber damals auch wegen eines Fürsprechers aus der königlichen Familie entziehen können. Vergangenen Monat hatte der Geistliche sich schuldig bekannt. Für den "systematischen Vertrauensmissbrauch" des Bischofs gebe es "keinerlei Entschuldigung", teilte die Kirche von England mit, die wie andere Kirchen auch mit Missbrauchsvorwürfen ringt.

den vollständigen Artikel auf "n-tv.de" lesen

Retired bishop Peter Ball jailed for sex assaults
Peter Ball, 83, was sentenced to 32 months for misconduct in public office and 15 months for indecent assaults, to run concurrently. The former Bishop of Lewes and Bishop of Gloucester used "religion as a cloak" to carry out the abuse between the 1970s and 1990s, the court heard.
den vollständigen Artikel auf "theguardian.com" lesen

Freitag, 9. Oktober 2015

sexueller Missbrauch durch Angehörige der katholischen Kirche: Italienischer Priester im TV: "Pädophilie kann ich verstehen"

Jetzt hat ein Priester aus dem norditalienischen Trient die ohnehin schwierige Debatte um sexuelle Minderheiten und Pädophilie in der katholischen Kirche weiter befeuert. Auf die Frage, ob gleichgeschlechtliche Liebe unter Gläubigen ein Problem darstelle, antwortete der 75-jährige Gino Flaim dem TV-Sender La7: "Pädophilie kann ich verstehen, Homosexualität, ich weiß nicht."

Als die Reporterin Giorgia Gay nachhakte, erklärte der Mitarbeiter der Kirche San Giuseppe e Pio X: "Leider (!!!, sic!) gibt es Kinder, die Zuneigung suchen, weil sie diese zu Hause nicht bekommen, und dann suchen sie sich einen Priester, und mancher gibt nach."

Dass es Homosexualität in der Kirche gebe, verwundere ihn nicht, fuhr Flaim fort. Schließlich sei die Kirche "eine Gemeinschaft von Sündern". Auch Pädophile "sind Sünder und als solche werden sie auch aufgenommen. Wer in solch einer Situation lebt, mit Pädophilie oder Homosexualität, der leidet und versucht, auf jede erdenkliche Weise da rauszukommen."

den vollständigen Artikel auf "spiegel.de" lesen

Anmerkung ca:
Herr, vergib ihm. Denn er weiß offenbar nicht, was er da sagt. - Vielleicht auch nur noch eine Frage der Zeit, bis ein Priester ein Kind wegen sexueller Nötigung anzeigt. 

Freitag, 2. Oktober 2015

Bistum Mainz: Kita-Skandal: Erzieherin widerruft Vergleich

Nach dem Skandal an einer katholischen Kita in Mainz hatte sich eine entlassene Erzieherin mit ihrem ehemaligen Arbeitgeber vor Gericht auf einen Vergleich geeinigt. Nun zog sie die Übereinkunft zurück.

Der Frau und sechs ihrer Kollegen war nach mutmaßlichen sexuellen Übergriffen unter Kindern in der Kita gekündigt worden, weil sie ihre Aufsichtspflicht verletzt haben sollen. Sechs Erzieherinnen wehren sich gegen den Rausschmiss. Drei weitere Fälle werden ebenfalls vor Gericht verhandelt. In zwei Fällen versuchen sich die Parteien außergerichtlich zu einigen. (dpa/lrs)