Timo Ranzenberger, unmittelbar nachdem er von dem Urteil des Kölner Kirchengerichts erfuhr.
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„Keiner kann jetzt mehr sagen, ich sei ein Lügner, Rufmörder, Verleumder“
Freisen · Missbrauchsopfer Timo Ranzenberger hatte Jahre auf das Urteil des Kirchengerichts gewartet. Dass dieses nun auch den sexuellen Missbrauch durch den Ex-Priester aus Freisen als erwiesen ansieht, ist für den heute 39-Jährigen „Balsam für die Seele“.
Ranzenberger hatte vor Jahren das Verfahren um die Vorwürfe gegen M. ins Rollen gebracht – zunächst gegen den Widerstand der Kirche und des Bistums. Mehrfach habe Otmar M. ihn sexuell missbraucht.
Das Urteil des Kirchengerichts ist für Ranzenberger ein Lichtblick. „Ich habe am Dienstag, 21. November, Post von Bischof Ackermann erhalten. Diese Post vom Bistum Trier war für mich wahnsinnig erfreulich“, sagt er der SZ. „Nach einer gefühlten und auch gelebten Ewigkeit“ habe er nun Gewissheit. Das aktuelle Urteil des Kölner Kirchengerichts gegen den ehemaligen Pfarrer aus Freisen (Landkreis St. Wendel) entspreche dem, was nach Ansicht von Ranzenberger von Anfang an hätte passieren müssen. „Nichts anderes als die Entlassung aus dem Klerikerstand für den Freisener Ex-Pfarrer habe ich erwartet.“
Das kirchenrechtliche Urteil bedeute für ihn, mit diesem Kapitel seines Lebens „endlich abschließen“ zu können. M. habe nun das erhalten, was er sich selbst redlich verdient habe über Jahre und Jahrzehnte hinweg. „Keiner kann jetzt mehr sagen, ich sei ein Lügner, Rufmörder, Verleumder.“
Nun hoffe Ranzenberger, dass in Kürze auch die Aufarbeitungskommission zu seinem und den weiteren Fällen „in der Causa Freisen ihr Ergebnis zu den jeweiligen Rollen der Vorgesetzten Bischöfe und Generalvikare vorlegen wird“. Diese Aufarbeitung sei noch nicht abgeschlossen. Hier gebe es noch einige offene Fragen zu den Bischöfen Marx, Ackermann und Bätzing. Diese waren die Vorgesetzten des jetzt Verurteilten in seiner Zeit als Pfarrer in Freisen. (den vollständigen Artikel auf "saabruecker-zeitung.de" lesen)