Freitag, 18. September 2020

Bistum Trier: "Jede Pause griff er sich eines der Kinder. Bei uns in der Klasse hat es jedes der 20 Kinder getroffen.“ - Neue Vertuschungsvorwürfe gegen ehemaligen Trierer Bischof Stein


Neue Vertuschungs-Vorwürfe im Bistum Trier

Im Bistum Trier gibt es neue Vertuschungs-Vorwürfe gegen den ehemaligen Bischof Bernhard Stein. Ein Pfarrer soll vor Jahrzehnten Dutzende Kinder missbraucht und dies auch dem damaligen Bischof gegenüber zugegeben haben.

Das Bistum Trier bestätigte, dass es Hinweise gebe, wonach der 1993 verstorbene Bischof Stein Kenntnis von den Übergriffen des Pfarrers gehabt habe.

Eine Betroffene berichtet von zahllosen Übergriffen in einer Dorfschule im heutigen Kreis Vulkaneifel. Der Pfarrer, der dort Religion unterrichtete, soll sich über Jahre an Schülern und Schülerinnen vergangen haben - in der großen Pause, wenn er mit einem Kind im Klassenraum alleine war.

Nach Informationen des SWR wurde der Pfarrer 1970 von Bischof Stein an das Offizialat, das Kirchengericht, nach Trier versetzt. Sieben Jahre später bekam der Geistliche wieder eine eigene Pfarrei im Kreis Trier-Saarburg.

swr.de



„Beim Alter war er nicht wählerisch, und das Geschlecht war ihm auch egal.“

Neue Vertuschungsvorwürfe gegen ehemaligen Trierer Bischof Stein: Ein Geistlicher, der vor Jahrzehnten Dutzende Kinder missbraucht hat, soll beim damaligen Bistumsoberhaupt gebeichtet haben – und wurde dafür aus der Schusslinie genommen. Nach Recherchen unserer Zeitung soll Stein in den 70er Jahren einen Bistumspriester als Pastor im Kreis Trier-Saarburg eingesetzt haben, obwohl er von dessen sexuellen Vorlieben für Kinder wusste. Eine Sprecherin des Bistums sagte, es gebe Hinweise dafür, dass Bischof Stein Kenntnis von den Übergriffen des Priesters gehabt habe. Der 1915 geborene katholische Geistliche soll sich nach Volksfreund-Informationen ab den 50er Jahren an Dutzenden Mädchen und Jungen vergangen haben. Ein Mädchen aus der Verwandtschaft soll er das erste Mal missbraucht haben, als das Kind vier Jahre alt war. Ein anderes Opfer des Priesters berichtet von zahllosen Übergriffen auf Schüler einer Dorfschule im heutigen Kreis Vulkaneifel: „Beim Alter war er nicht wählerisch, und das Geschlecht war ihm auch egal.“ Als Ende der 60er Jahre Vorwürfe zunahmen, wurde der Dechant ans Offizialat, das kirchliche Gericht, nach Trier versetzt – mit Wissen und Billigung Bernhard Steins. Aus internen Unterlagen des Generalvikariats geht hervor, dass der Bischof von dem Missbrauchspriester zuvor selbst über „meine ungebührliche Hinneigung zu Kindern“ informiert worden war. Stein sei in dem Gespräch „sehr teilnehmend und väterlich“ gewesen, „ohne mir persönlich Vorwürfe zu machen“, heißt es in einem Brief an den damaligen Generalvikar. Der Bischof habe dann noch gefragt, „ob ich die Dinge im Sakrament in Ordnung gebracht habe“. Gemeint ist wohl die Beichte. Nach mehreren Jahren im Offizialat übernahm der Priester 1977 wieder eine eigene Pfarrei im Kreis Trier-Saarburg. 1994 starb er im Alter von 78 Jahren. (...) / Quelle: volksfreund.de



„Jede Pause griff er sich eines der Kinder. Bei uns in der Klasse hat es jedes der 20 Kinder getroffen.“ 

Ein katholischer Priester aus dem Bistum Trier soll sich über Jahrzehnte hinweg an Dutzenden Kindern vergangen haben, ohne dass der gebürtige Hunsrücker dafür zur Verantwortung gezogen worden ist. Die von mehreren Opfern gegen den 1994 verstorbenen Mann erhobenen Vorwürfe wiegen schwer. Wenn die Schilderungen stimmen – und daran gibt bei den unserer Zeitung vorliegenden Dokumenten keine Zweifel – hat der Dechant zahllose minderjährige Mädchen und Jungen missbraucht, gedemütigt oder geschlagen. Und: Das Trierer Generalvikariat und der damalige Bischof Bernhard Stein wussten von den pädophilen Neigungen des Geistlichen; auch die Schulbehörde und die Koblenzer Staatsanwaltschaft hatten den Mann Opferaussagen im Blick. Mehr aber auch nicht. Es gab einst zwar strafrechtliche Ermittlungen, aber keine Verurteilung.  (...)  Quelle: volksfreund.de