Mittwoch, 12. Juni 2019

Bistum Trier: Pädagogen im Bistum Trier sehen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche - Bischof Ackermann will sich nicht zur Thematik äußern

Der Missbrauch und seine Vertuschung stellten nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft sei öffentlich zerrüttet.

Etwa 5000 Religionslehrerinnen und -lehrer im Bistum Trier bräuchten „konkrete Schritte und sichtbare Zeichen“ von Ackermann, wenn sie weiterhin als glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, nicht nur vor den Schülerinnen und Schülern, sondern auch vor Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Schulleitungen bestehen sollten.

In dem Forderungskatalog des Bundesverbands der katholischen Religionslehrerinnen und -lehrer, an Bischof Ackermann,  heißt es unter anderem:   „Wir fordern das Ende eines repressiven Umgangs mit innovativ denkenden Theologinnen und Theologen. Zudem wird ein radikaler Wandel hinsichtlich der katholischen Geschlechterlehre gefordert. „Wir fordern ein Umdenken in Fragen von Sexualität insbesondere auch von Homosexualität, die Wertschätzung der menschlichen, körperlichen Verfasstheit verbunden mit der Freude am Körper und der eigenen Sexualität. Dringend notwendig erscheint ein ehrlicher Blick in die eigenen Reihen im Hinblick auf die Themen Sexualität, Homosexualität und Beziehungsfähigkeit“, schreibt der Bundesverband.

Schüler entdeckten eine intransparente, unehrliche, machtorientierte Amtskirche, die den Schutz der Heiligkeit ihrer Institution höher achte als die Menschen, die sich ihr anvertrauten. „Der Missbrauch und seine Vertuschung stellen nur die Spitze des Eisbergs dar, an dem das majestätisch-stolze Schiff der Kirche unterzugehen droht. Die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft ist öffentlich zerrüttet“, so die Kritik der Religionslehrerinnen und -lehrer.

Bischof Ackermann wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Sprecherin Judith Rupp verwies stattdessen auf eine Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz, in der es heißt, man freue sich über die positive Resonanz, die der synodale Weg unter den Religionslehrkräften finde. 

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