Samstag, 12. Mai 2018

Bistum Trier: Dimension der Missbrauchsskandale wird Ackermann erst jetzt in der Tiefe bewusst - erstmals wird Nachholbedarf der Kirche beim Umgang mit sexuellem Missbrauch eingeräumt

Die katholische Kirche hat Nacholbedarf beim Umgang mit sexuellem Missbrauch. Beim Katholikentag in Münster sagte der Trierer Bischof Ackermann, die Kirche brauche Rechtsstandards. Zudem forderte er mehr Transparenz und Regeln.

Die katholische Kirche hat nach Ansicht des Trierer Bischofs und Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, noch Nachholbedarf beim Umgang mit sexuellem Missbrauch. „Wir müssen in Fragen der Transparenz, von Regeln, Machtkontrolle oder Verfahrensabläufen von anderen lernen“, sagte Ackermann am Donnerstag beim Katholikentag in Münster.

Prävention ist kein Selbstläufer
Andere Institutionen seien der Kirche um einiges voraus. Es gebe Rechtsstandards, die die Kirche nicht habe. Sie habe keine „Gewaltenteilung“, so Ackermann. Das brauche sie aber. Die Dimension der Missbrauchsskandale wird Ackermann zufolge erst jetzt in der Tiefe bewusst. Das mache ihre Wucht noch stärker. Vor 2010 sei Macht in der Kirche indes kein Thema gewesen. Auch heute noch sei Präventionsarbeit kein Selbstläufer.

sr.de