Freitag, 28. Juni 2019

Bischof Ackermann ist der Fall bekannt: "Man werde der Kritik des Pfarrers nachgehen"

„Ich habe zu lange gezögert“, meint J. Becker rückblickend. Und wirft die Frage auf, warum nicht mehr Katholiken und gerade Priester an die Öffentlichkeit gehen und Fehler eingestehen. 


J. Becker ist ehemaliger katholischer Priester, inzwischen aber aus der Kirche ausgetreten. Der Umgang der Kirche mit seinem Hinweis auf den Missbrauchsfall sei dafür der ausschlaggebende Grund gewesen, sagt er. Becker ist davon überzeugt, dass große Teile der Kirche an wirklicher Aufklärung viel zu wenig interessiert sind. „Das Neue an dem Verfahren des Vatikans ist: Man will den Betroffenen und den Zeugen zuhören und mit ihnen reden.“ Die Wirklichkeit sehe aber nach wie vor anders aus: „Es wird den Anzeigenden von sexuellem Missbrauch nicht geglaubt und nicht zugehört.“

Während des Katholikentags im Jahr 2000 in Hamburg habe ein katholischer Theologe Becker erzählt, dass er schon mehrfach sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche begangen habe. Vorübergehend sei auch gegen ihn ermittelt worden, weil ein 17-Jähriger Suizid verübt hatte. „Er fühlte sich schuldig, weil er mit ihm ebenfalls erotisch-sexuelle Kontakte gehabt hatte.“

Zehn Jahre später, als Becker erfährt, dass der katholische Theologe inzwischen eine Leitungsfunktion im Bistum Magdeburg innehatte und Jugendfahrten organisierte, habe Becker ihn angezeigt ...

Dem Missbrauchsbeauftragten der Deutschen Bischofskonferenz, Stephan Ackermann, ist der Fall nach Angaben seiner Pressestelle bekannt. Beckers Kritik werde nachgegangen, teilte eine Sprecherin mit.


den vollständigen Artikel auf "welt.de" lesen




Mittwoch, 26. Juni 2019

"Missbrauchsbeauftragter" der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Ackermann zum "Stand der Arbeiten" im Juni 2019



  • Es wurde eine bundesweite Erhebung durchgeführt, aus denen man Erkenntnisse gewinnen möchte, auf welcher Grundlage eine einheitliche, transparente und verbindliche Dokumentation über Missbrauchsbeschuldigungen in allen (Erz-)bistümern  erfolgen kann und soll. Diese Aufgabe wird von einer sogenannten "Expertengruppe" übernommen. 
  • Zur Weiterentwicklung des gegenwärtigen Verfahrens zur Anerkennung des Leids fand am 27. Mai 2019 ein "Kick-off-Workshop" statt, bei dem 28, sogenannte "fachkundige" Personen aus Kirche  und Gesellschaft",  Vorschläge für eine Reform des aktuellen Systems erarbeitet haben.   Eine "unabhängige Arbeitsgruppe" wird beauftragt, Grundsätze für die Überarbeitung und Weiterentwicklung des Verfahrens vorzulegen, die auf möglichst breite Zustimmung stoßen.
  • Zur "Sicherstellung einer transparenten und unabhängigen Aufarbeitung" entschließt sich die Katholische Kirche im Jahr 2019 dazu,  mit Hilfe einer weiteren "Arbeitsgruppe" des UBSKM eine "Vereinbarung zu einheitlichen Standards und Kriterien der Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch im katholischen Bereich" zu schließen. 
  • Es wird eine Zusammenarbeit mit dem "Institut für Prävention und Aufarbeitung" (IPA), angestrebt, welches im Mai 2010 öffentlich angekündigt und im September 2019 seine Arbeit aufnehmen wird. Durch diese Zusammenarbeit soll ein verbindliches "überdiözesanes Monitoring" sichergestellt werden, welches die bisher bemängelten Undurchsichtigkeiten und Uneinheitlichkeiten im Umgang mit den Maßnamen und Verfahren zur Intervention, Prävention und Aufarbeitung systematisch und erfasst und beheben soll.

Quelle: dbk.de

Samstag, 22. Juni 2019

Bistum Trier: Ermittlungsverfahren gegen Bistumspriester und Diakon dauern an

Die in diesem Jahr eingeleiteten Ermittlungen gegen einen Trierer Bistumspriester und einen Diakon dauern an. Das sagte der Leitende Trierer Oberstaatsanwalt Peter Fritzen auf Anfrage unserer Zeitung. 

Gegen den Ruhestandspriester wird seit April wegen möglichen Missbrauchs eines Minderjährigen ermittelt. Das Geschehen soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft über ein Jahrzehnt zurückliegen. Derzeit liefen noch Zeugenvernehmungen, sagte Chef-Staatsanwalt Fritzen dem TV. Seit die angeblichen Übergriffe bekannt wurden, darf der Ruhestandsgeistliche keine Gottesdienste mehr halten. Gegenüber dem Bistum hatte der Priester die Vorwürfe im April zurückgewiesen. Inzwischen habe der Beschuldigte einen Rechtsanwalt beauftragt, so die Staatsanwaltschaft.

Auch das seit Februar laufende Ermittlungsverfahren gegen einen katholischen Diakon dauert an. Gegen den zuletzt in einem Trierer Krankenhaus beschäftigten Mann wird wegen Besitzes kinderpornografischer Schriften ermittelt. Nach Angaben des Leitenden Oberstaatsanwalts ist die Auswertung der bei der Wohnungsdurchsuchung sichergestellten Datenträger noch nicht abgeschlossen.

Wann in den beiden Fällen mit einem Ende der Ermittlungen zu rechnen ist, steht noch nicht fest. 

Im Bistum Trier sind seit 1946 insgesamt 149 Priester wegen sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. Betroffen waren (mindestens /Anmerk. ca)  443 Opfer.

volksfreund.de

Mittwoch, 12. Juni 2019

Bistum Trier: Pädagogen im Bistum Trier sehen massiven Verlust an Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche - Bischof Ackermann will sich nicht zur Thematik äußern

Der Missbrauch und seine Vertuschung stellten nur die Spitze des Eisbergs dar. Die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft sei öffentlich zerrüttet.

Etwa 5000 Religionslehrerinnen und -lehrer im Bistum Trier bräuchten „konkrete Schritte und sichtbare Zeichen“ von Ackermann, wenn sie weiterhin als glaubwürdige Zeuginnen und Zeugen des Glaubens, nicht nur vor den Schülerinnen und Schülern, sondern auch vor Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Schulleitungen bestehen sollten.

In dem Forderungskatalog des Bundesverbands der katholischen Religionslehrerinnen und -lehrer, an Bischof Ackermann,  heißt es unter anderem:   „Wir fordern das Ende eines repressiven Umgangs mit innovativ denkenden Theologinnen und Theologen. Zudem wird ein radikaler Wandel hinsichtlich der katholischen Geschlechterlehre gefordert. „Wir fordern ein Umdenken in Fragen von Sexualität insbesondere auch von Homosexualität, die Wertschätzung der menschlichen, körperlichen Verfasstheit verbunden mit der Freude am Körper und der eigenen Sexualität. Dringend notwendig erscheint ein ehrlicher Blick in die eigenen Reihen im Hinblick auf die Themen Sexualität, Homosexualität und Beziehungsfähigkeit“, schreibt der Bundesverband.

Schüler entdeckten eine intransparente, unehrliche, machtorientierte Amtskirche, die den Schutz der Heiligkeit ihrer Institution höher achte als die Menschen, die sich ihr anvertrauten. „Der Missbrauch und seine Vertuschung stellen nur die Spitze des Eisbergs dar, an dem das majestätisch-stolze Schiff der Kirche unterzugehen droht. Die Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Botschaft ist öffentlich zerrüttet“, so die Kritik der Religionslehrerinnen und -lehrer.

Bischof Ackermann wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Thema äußern. Sprecherin Judith Rupp verwies stattdessen auf eine Stellungnahme der Deutschen Bischofskonferenz, in der es heißt, man freue sich über die positive Resonanz, die der synodale Weg unter den Religionslehrkräften finde. 

saarbruecker-zeitung.de
volksfreunde.de

Sonntag, 2. Juni 2019

Bistum Trier: Leitlinien treffen laut Bistumssprecherin Rupp nicht bei "physischer Gewalt" zu

Gerolstein: Ein ehemaliger Schüler des Albertinums verlangt 80 000 Euro Schadenersatz vom Bistum Trier. Acht Jahre lang habe er im Gerolsteiner Internat Gewalt erlebt. Acht Jahre lang habe er "unter kirchlicher Obhut Gewalt, Demütigung und Willkür erleiden müssen. Sein Arbeitsleben und seine Beziehungen hätten gelitten."

Bis heute hat der Mainzer kein Geld bekommen. Bistumssprecherin Judith Rupp erklärt das auf TV-Anfrage so: „Im Fall des Herrn F. handelt es sich nach dessen Angaben nicht um sexuelle, sondern physische Gewalt. Daher greifen hier nicht die Leitlinien mit den Vorgaben zu Leistungen als Anerkennung erlittenen Leids.“

volksfreund.de



  • Ackermann will auf externe Missbrauchs-Aufklärer setzen: Der Trierer Bischof Stephan Ackermann will Missbrauchsverdachtsfälle in kirchlichen Einrichtungen künftig von externen Experten untersuchen lassen. Zurzeit werden Vorfälle am bereits geschlossenen Internat Albertinum geprüft (domradio, 12.03.2019)
  • Gerolstein: Das Bistum Trier hat weitere Fälle von sexuellem Missbrauch eingeräumt. Unsere Reportage widmet sich exemplarisch dem einstigen Internat in Gerolstein. Die Betroffenen beschuldigen Mitarbeiter, die vormals als unbescholten galten – und fragen nach einer Mitschuld der Kirche. (TV, 25.09.2018)
  • Gerolstein: Erst jetzt zugegeben: Jahrzehntelang wurden Jungs im kirchlichen Internat Albertinum misshandelt (TV, 11.05.2018)