Donnerstag, 4. Mai 2017

Bistum Trier: Kardinal Marx sieht Versäumnis in Missbrauchsskandal „leider erst im Nachhinein“

Kardinal Marx, 
hier ein Archivbild aus Fulda vor einigen Jahren 
während der Bischofskonferenz in Fulda - (Bildquelle: osthessen-news.de)


Die Kirche, er selbst eingeschlossen, habe zu wenig wahrhaben wollen, was Priester jungen Menschen antun können. Das Verhalten der katholischen Kirche sei den leidvollen Situationen der Opfer nicht immer angemessen gewesen. „Für mich persönlich möchte ich ausdrücklich festhalten, dass ich heute und leider erst im Nachhinein erkenne, dass ich intensiver hätte nachfragen müssen“, sagte Marx.

Anlass der Äußerung ist laut „Zeit“ der Fall eines heute 32-jährigen Manns, der als Heranwachsender vom Priester seiner katholischen Gemeinde im Saarland mehrfach missbraucht wurde. Kardinal Marx war damals, im Jahr 2006, Trierer Bischof und damit auch zuständig für das Saarland.

Zur Verurteilung des Priesters kam es nicht. Die Vorwürfe waren bereits verjährt, als das mutmaßliche Opfer den Geistlichen anzeigte. Nach Aussagen des Opfers nahm das Bistum damals keinen Kontakt zu ihm auf. Sieben weitere Male war der Priester angezeigt worden. Alle Verfahren wurden eingestellt. 

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