In Bezug auf Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs im Bistum Hildesheim startet das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) aus München heute einen Aufruf an mögliche Opfer.
Menschen, die sexualisierte Übergriffe durch den verstorbenen Bischof Heinrich Maria Janssen oder den pensionierten Priester Peter R. während ihrer Tätigkeit im Bistum Hildesheim erlitten oder davon Kenntnis erlangt haben, werden gebeten, sich beim IPP München zu melden. Peter R. war von 1982 bis 1989 als Dekanatsjugendseelsorger in Göttingen und anschließend von 1989 bis 1997 in der Gemeinde Guter Hirt in Hildesheim, von 1997 bis 1998 in der Gemeinde St. Christophorus in Wolfsburg und von 1999 bis 2003 in der Gemeinde St. Maximilian Kolbe in Hannover tätig.
Darüber hinaus sind auch Hinweise darauf wichtig, wie das Bistum Hildesheim mit anderen (Verdachts-)Fällen sexualisierter Gewalt umgegangen ist. Das IPP München untersucht im Rahmen einer Gutachtenerstellung gegenwärtig vor allem die Missbrauchsvorwürfe gegen Janssen und Peter R.
Alle Angaben und Daten werden streng vertraulich behandelt und nach Abschluss des Gutachtens gelöscht. Meldungen können über die E-Mail-Adresse Aufruf@ipp-muenchen.de oder im Zeitraum vom 27.03.2017 bis zum 13.04.2017 von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr unter der Telefonnummer 0152/34 70 68 30 abgegeben werden.Die Mitarbeiter des IPP verfügen über umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit von sexualisierter Gewalt betroffenen Menschen, können aber keine umfangreiche psychosoziale Beratung oder Begleitung leisten.
Zu diesem Zwecke besteht eine Kooperation mit mehreren (nichtkirchlichen) auf sexualisierte Gewalt spezialisierte Beratungsstellen auf dem Gebiet des Bistums Hildesheim. Diese Beratungseinrichtungen sind über den Aufruf informiert und auf entsprechende Anfragen vorbereitet. Betroffene Menschenerhalten bei Bedarf vom IPP die Kontaktdaten der Einrichtungen.
Das IPP ist ein unabhängiges sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut mit Sitz in München und steht in keinem Abhängigkeitsverhältnis oder Interessenkonflikt mit der katholischen Kirche. Es verfügt über umfassende Erfahrungen in der Aufarbeitung von Missbrauchs- und Misshandlungsfällenu.a. in kirchlichen Einrichtungen.
Weitere Informationen zum IPP, zum Gutachtenauftrag und dem damit verbundenen Aufruf können unter http://www.ipp-muenchen.de/ bzw. http://www.ipp-muenchen.de/texte/2016_hildesheim.pdf abgerufen werden.
Quelle: "bistum-hildesheim.de"
Quelle: "bistum-hildesheim.de"