Donnerstag, 12. September 2019

Bistum Trier / Bischof Ackermann: "Manches ist auch komplexer, als man anfangs gedacht hat"

Bischof Stephan Ackermann im Redaktionsgespräch beim "Trierischen Volksfreund"

"Bei der anschließenden Bischofsvollversammlung wird ja auch über die Frage der Entschädigung für Opfer sexuellen Missbrauchs noch einmal diskutiert. Vor einiger Zeit war ja schon von Summen bis zu 300 000 Euro die Rede. Was ist da Ihre Position?"

Ackermann : "Wir hatten zwei Workshops mit Betroffenen, Experten und staatlichen Stellen. Es gibt eine Arbeitsgruppe, die einen Vorschlag zur Entschädigung machen wird. Wofür wir uns am Ende entscheiden, weiß ich momentan auch noch nicht."

"Es wird aber höhere Entschädigungen als bislang geben."

Ackermann: "Ja, davon gehe ich aus."

"Und was heißt das etwa für die vom Bistum Trier bereits entschädigten Opfer? Bekommen sie zusätzliches Geld?"

Ackermann: "Ja, klar. Über das Prozedere muss aber dann noch gesprochen werden."

"Ist Stephan Ackermann in fünf Jahren noch Missbrauchsbeauftragter der katholischen Kirche?"

Ackermann:  "Ich glaube ja."

"Hatten Sie sich den Job so schwierig vorgestellt?"

Ackermann "Nein. Ich habe mir gar nichts vorgestellt – weder was die Dimension angeht noch den Zeithorizont. Für mich ist bei dem Thema inzwischen innerlich eine Verpflichtung gewachsen. Es hat auch viel mit Vertrauen zu tun, das gewachsen  ist im Kontakt etwa mit Betroffenen, Experten oder Vertretern von Opfergruppen. Von daher würde ich es nicht für in Ordnung finden, zu sagen: Ich habe das jetzt zehn Jahre gemacht, es reicht. "Ich glaube, dass ich mir treu geblieben bin. Klar, nach zehn Jahren hat man eine Geschichte. Dann sagt man bestimmte Dinge nicht mehr so vollmundig. Manches ist auch komplexer, als man anfangs gedacht hat. Aber zögerlich bin ich nicht."

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