Die Vorfälle bringen das Bistum in Erklärungsnot. Zwar erfuhr es bereits im März 2011 von den Vorwürfen der Schwestern, befand diese für glaubwürdig und zahlte ihnen nur einen Monat später eine Entschädigung. Doch die Öffentlichkeit informierte das Bistum sieben Jahre lang nicht. Auf Nachfrage der Süddeutschen Zeitung teilt das Bistum mit, dass in dieser Zeit sogar ein drittes Opfer eine Entschädigung erhielt. Hoffte man, dass die Vorfälle keine Wellen schlagen? Dass sich mögliche weitere Opfer nicht zu Forderungen ermuntert fühlen?
Dass das Bistum sieben Jahre lang stillhielt, rechtfertigt ein Sprecher damit, dass einer der drei entschädigten Betroffenen gebeten habe, "der Öffentlichkeit keine Angaben zu den Zahlungen zu machen. Der Opferschutz und die Persönlichkeitsrechte haben deshalb eine Aufarbeitung dieser Fälle erschwert". Kam dem Bistum nicht in den Sinn, dass es weitere Opfer gegeben haben könnte? Immerhin dürften zwischen 1916 und 1977, als das Heim bestand, Hunderte Kinder dort gewohnt haben. Dass die Kirche die Zahlungen geheim hielt und mit dem Argument "Opferschutz" argumentiert, klingt auch deshalb fragwürdig, weil die Schwestern im BR-Bericht betonen, dass die Misshandlungen endlich an die Öffentlichkeit kommen müssten.
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- "Deutschland Deine Kinder" , Erfahrungsbericht einer Überlebenden aus Donauwörth (hpd.de, 11/2011)
- "Misshandlungen im Kinderheim in Donauwörth": Schläge, Misshandlungen, psychische Gewalt: Zwei Schwestern kamen 1965 ins Kinderheim Heilig Kreuz in Donauwörth, wo sie furchtbare Erfahrungen machten. Das Kinderheim kennt kaum jemand - was wohl kein Zufall ist. Eine Recherche. (br.de)