Ein zweijähriges Mädchen wird in ein Hinterzimmer gezerrt. Dort wird sie von einem Bischof mutmaßlich vergewaltigt.
Danach wird das Mädchen zurück in den Hort gebracht. Dort nimmt die Mutter ihr völlig verstörtes und schreiendes Kind wieder in Empfang.
Dieser Fall soll sich am 20. Juli 1957 in dem Lager für Spätaussiedler aus Pommern abgespielt haben. Das Mädchen ist mittlerweile 61 Jahre alt. Maria S. (Name geändert) meldete sich vor einigen Tagen bei "Focus online" und berichtete über das, was ihr vor 59 Jahren widerfahren sei.
Klar ist nur: Ihr Bericht birgt Sprengstoff. Denn der Mann, den sie so schwer belastet, heißt Heinrich Maria Janssen. Er war von 1957 bis 1982 Bischof in Hildesheim, er starb 1988. Er ist Ehrenbürger der Stadt. Im Herbst 2015 wurde bekannt, dass der damalige Bischof in den 60er-Jahren einen Messdiener jahrelang sexuell missbraucht haben soll. Das Opfer bekam eine Entschädigung. Vor wenigen Wochen wurde ein zweiter Vorwurf gegen Janssen öffentlich. Und nun erhebt Maria S. schwerste Vorwürfe gegen den damaligen Bischof.