Ein Kaplan aus dem Bistum Aachen muss sich vor Gericht verantworten. Er soll Kinder- und Jugendpornografie besessen und weitergegeben haben. Das Bistum hat ihn von seinen Aufgaben entbunden.
Ein Kaplan aus dem Bistum Aachen steht im September wegen Besitzes und Verbreitung von Kinder- und Jugendpornografie vor Gericht. Dem 36-Jährigen werde in zwei Fällen die Verbreitung von Dateien mit kinderpornografischen Inhalten durch E-Mail-Versand vorgeworfen, teilte eine Sprecherin des Landgerichts am Mittwoch mit. In einem Fall soll er kinder- und jugendpornografisches Material auf einem Rechner gehabt haben. Das Bistum Aachen bestätigte, dass es sich bei dem Beschuldigten um einen 2012 geweihten Kaplan aus Heinsberg handelt. "Aachener Zeitung" und "Aachener Nachrichten" hatten zuvor berichtet.
Der Hinweis war nach Angaben der Staatsanwaltschaft Aachen von Ermittlern aus Ostdeutschland im Zuge eines Verfahrens gegen einen anderen Verdächtigen gekommen. Der Prozess am Amtsgericht Heinsberg findet nach Angaben der Gerichtssprecherin am 12. September statt. Sie konnte keine Angaben dazu machen, ob der beschuldigte Kaplan die Taten zugegeben hat.
Das Bistum teilte mit, der Kaplan habe nach Ermittlungen der Polizei mit dem Bistum gesprochen. Das Bistum habe ihn direkt von seinen priesterlichen Aufgaben entbunden und ihm einen Platz in einem Therapiehaus vermittelt. Es solle geprüft werden, ob eine krankhafte Veranlagung besteht.