Allerdings enthielten die Berichte der Opfer auch Hinweise auf männliche und auch weibliche Täter, die im Schutz von Institutionen oder Einrichtungen „standortübergreifend“ kooperiert hätten - will sagen, einander die zumeist schutzbedürftigen Opfer zugeführt hätten.
Ihrer Struktur nach ließen sich die Delikte im Raum der Kirche vergleichen mit jenen, die im Umkreis der „helfenden Berufe“ typisch sein, sagte Zimmer. Allerdings trage die sexuelle Gewalt der Kirche auch spezifisch „katholische“ Züge. Täter hätten gezielt die moralische Autorität des Priesteramtes zunutze gemacht, die psychische Wirkung von Riten wie Beichte oder Gebet benutzt, um Macht über Kinder zu gewinnen - bis dahin, dass Minderjährigen vorgetäuscht wurden, die Übergriffe seien Ausdruck „liebender Verbundenheit in Christus oder Auserwählung vor Gott.“