Hamburg - Es war ein großes Versprechen nach einer großen Katastrophe: Die katholische Kirche verpflichtete sich im Sommer 2011 zur Transparenz. Ein Jahr zuvor hatte der Missbrauchsskandal Gläubige in ganz Deutschland erschüttert, immer mehr Fälle wurden damals bekannt, in denen Geistliche sich an Kindern vergangen hatten - und durch eine Mauer des Schweigens gedeckt wurden.
Doch nun steht die Aufarbeitung nach Informationen von SPIEGEL ONLINE vor dem Aus. Institutsleiter Christian Pfeiffer beklagt, die Kirche weigere sich zu kooperieren. Ende vergangenen Jahres wandte er sich in zwei Schreiben an die Bistümer. In ihnen mahnte er die versprochene Transparenz und Kooperation an. Außerdem fragte er, ob Hinweise stimmten, wonach in einigen Bistümern aktiv Akten vernichtet worden seien.