Mittwoch, 9. Januar 2013

Mal ernsthaft, Herr Ackermann, wer soll Ihnen das jetzt noch glauben: "Da bleiben wir dabei, das halten wir nach wie vor für wichtig, auch in dieser Weise systematisch Licht ins Dunkel zu bringen."?


Stephan Ackermann im Gespräch mit Gabi Wuttke

Die katholische Kirche stoppt die Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle. Der Trierer Bischof Stephan Ackermann macht dafür das zerstörte Vertrauensverhältnis zu dem Kriminologen Christian Pfeiffer verantwortlich.

Wuttke: Bleiben wir aber mal beim Fall Christian Pfeiffer. Im Vertragsentwurf vom Mai 2011, ist heute in der "Süddeutschen Zeitung" zu lesen, heißt es: Können sich der VDD, also der Verband der Diözesen Deutschlands, und das KFN nicht über Art und Umfang der Veröffentlichung einigen, unterbleiben diese. Ist das keine Kontrolle unabhängiger Experten?

Ackermann: Nein. Also man kann natürlich jetzt nicht gehen auf bestimmte Entwürfe, die zwischendurch mal gemacht worden sind. Es ist in der Tat so: Wir waren dabei, den ursprünglichen Vertrag fortzuschreiben, zu präzisieren, und natürlich gab es dadurch, dass das Vertrauen sich aufzulösen begann, dann verschiedene Versuche, sozusagen das auch irgendwie abzusichern. Und insofern kann es Formulierungen geben, wo man sagt, ist das nicht sozusagen ein Versuch, Macht oder Kontrolle auszuüben. 

Aber wir waren jetzt eigentlich in den letzten Wochen so weit, von beiden Seiten - das hat mir Professor Pfeiffer auch bestätigt -, wir werden einen guten Weg finden, der wirklich für beide Partner auch gut gangbar ist - wie gesagt: natürlich wissenschaftliche Freiheit und sozusagen auch jetzt von unserer, von institutioneller Seite aus, dass wir, gerade wenn es um Veröffentlichung geht, auch unsere Interessen mit anbringen können. Das kam nicht zu Stande, das wurde von ihm aufgekündigt.




Kleiner Tipp am Rande: Einfach mal die Füllwörter, die Seine Exzellenz gebraucht, wegstreichen. Was dann übrig bleibt, ergibt inhaltlich einen riesengroßen Schwachsinn!