Freitag, 7. Dezember 2012
Mehr als 80 Prozent der Gutachten empfehlen einen weiteren Gemeinde-Einsatz der Priester. Die katholische Reformbewegung "Wir sind Kirche" zeigt sich vom Ergebnis geschockt.
Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ zeigte sich insbesondere von diesem Ergebnis schockiert. „Das entspricht in keiner Weise der Nulltoleranz-Strategie etwa der US-Bischöfe und auch des Papstes“, sagte „Wir sind Kirche“-Vorstand Christian Weisner dieser Zeitung. „Leygrafs Studie beseitigt nicht unsere Skepsis in puncto Aufarbeitung. Der Missbrauchsskandal wird definitorisch kleingerechnet.“
Das pastorale Problem des Glaubwürdigkeitsverlusts von Kirche und Klerus komme ebenso wenig in den Blick wie eine Analyse der Ursachen, die Priester zu Tätern werden ließen. „Welche Männer werden Priester? Und wie werden sie in der katholischen Kirche sexuell sozialisiert?“ Diese Fragen lasse Leygraf völlig offen, sagte Weisner, der die Studie als „McKinsey auf katholisch“ kritisierte. Er bemängelte auch, dass Leygraf als Gutachter beauftragt worden sei, obwohl er zuvor bei Tätern aus dem kirchlichen Raum auch therapeutisch gewirkt habe. „Behandler und Gutachter in einer Person, das kommt einem Zirkelschluss gleich“, so Weisner.
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