Kirchenkrise: Neues Projekt soll "institutionelles Versagen" der Bistümer aufarbeiten
Wie geht es weiter in der Kirchenkrise in Deutschland? Der DBK-Missbrauchsbeauftragte und Trierer Bischof Stephan Ackermann sowie der DBK-Sekretär und Jesuitenpater Hans Langendörfer „berieten mit den Generalvikaren der 27 Bistümer über die Erklärung der Bischöfe zu den Ergebnissen der Studie“, so die Pressemitteilung.
Im Zentrum standen Konsequenzen der Beratungen der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz aus der Missbrauchsstudie. Diese ist auf scharfe Kritik von medizinischen Experten, ehemaligen Opfern und Politikern gestoßen, wie CNA Deutsch berichtete. Kritiker bemängeln, dass weiter völlig unklar ist, ob und wie die eigentlichen Gründe für sündhaftes Verhalten durch Bischöfe und Priester in Deutschland angepackt werden: Sexuelles Fehlverhalten, Missbrauch und systematische Vertuschung haben zudem noch zu keinem einzigen Rücktritt durch einen deutschen Verantwortlichen geführt.
Quelle: vaticanhistory.de, dbk.de
Nachtrag: Prälat Dr. Günter Assenmacher (66) ist Offizial des Erzbistums Köln und leitet das kirchliche Gericht. Bei seinem Besuch in der Redaktion sprach er u.a. über die Schwierigkeiten, eine „gerechte Strafe“ für Missbrauchstäter zu finden. Assenmacher will mit seinen Kollegen ins Gespräch kommen – zum Beispiel darüber, dass die angezeigten Fälle überhaupt an die kirchlichen Gerichte gelangen, wie die dort geführten Verfahren vom Verdikt einer geheimniskrämerischen Paralleljustiz befreit werden können, wie die Urteile bekannt gemacht und den Opfern und der Öffentlichkeit verständlich gemacht werden können und woran sich im Sinne des Kirchenrechts eine „gerechte Strafe“ für bestimmte Vergehen bemisst
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