Freitag, 14. Juli 2023

Causa "Edmund Dillinger": Steht die Vernichtung des Materials in Zusammenhang mit neuen Ermittlungen? - Welche Rolle spielt ein Hinweis auf die CDU-Saar aus dem Jahr 2017?

29.06.2023 

"Der Trierer Priester Edmund Dillinger steht im Verdacht, über Jahrzehnte junge Menschen missbraucht und hunderte teils kinderpornografische Bilder besessen zu haben: Die Staatsanwaltschaft  Saarbrücken will aber in seinem Umfeld wohl keine Ermittlungen einleiten. Es habe sich "kein  Anfangsverdacht auf noch lebende Beteiligte an konkreten verfolgbaren Straftaten ergeben.  Nach derzeitigem Stand bestehe daher auch keine Grundlage, ein förmliches Ermittlungsverfahren einzuleiten." - In der Causa "Edmund Dillinger" ist zum ersten Mal die Rede von einem "Pädophilenring" bzw. einem "Täternetzwerk"

13.07.2023:

"Die saarländische Polizei hat offenbar Beweismittel aus der Hinterlassenschaft des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger fast vollständig verbrannt. Zwei Beamte seien sogar mit in die Anlage gefahren, um zu beobachten, dass das Material auch tatsächlich vernichtet worden sei. Auf wessen Veranlassung und auf welcher Sach- und Rechtsgrundlage dies offenbar geschehen ist, ist zumindest zur Stunde völlig unklar. Allerdings erinnert alles in seiner Wiederholung sofort an einen Satz von Gerhard Robbers, der bereits im April zu Steffen Dillinger gesagt hatte: „Am besten verbrennen Sie dieses Material.“ 

14.07.2023

Unmittelbar, nach dem öffentlich wird, dass das Beweismaterial vernichtet wurde, stellt sich heraus, dass die Staatsanwaltschaft Saarbrücken nun plötzlich doch ermittelt: "Die Staatsanwaltschaft  teilt mit, dass sie nun doch ein "Ermittlungsverfahren gegen unbekannt" wegen des Anfangsverdachts des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen eingeleitet wurde. Nach neuen Medienberichten hätten sich Hinweise auf "mögliche konkretisierbare Taten" ergeben. Ende Juni hatte die Staatsanwaltschaft noch mitgeteilt, dass es wohl keine Ermittlungen im Umfeld des Priesters geben werde. Nun hat die Generalstaatsanwaltschaft in Saarbrücken die Ermittlungen übernommen. Sie kündigte an, in alle Richtungen zu ermitteln und alle Ermittlungsansätze auszuschöpfen." 

14.07.2023

Generalstaatsanwalt Manfred Kost (CDU) räumt ein, dass die Vernichtung des Beweismaterials "ein Fehler gewesen sei". Dies sei nicht die richtige Maßnahme gewesen. Man habe nicht geprüft, ob die Unterlagen noch außerhalb der Strafverfolgung, etwa mit Blick auf die Interessen der Opfer, kircheninterne Aufklärung oder bei neuen neuen Ermittlungsansätzen zur Verfügung stehen sollten. Die Staatsanwaltschaft berichtet weiter, dass ein "Kripo-Vertreter" Steffen Dillinger über die Rückgabe einiger Asservate gesprochen habe. „Ihm wurde dabei auch erläutert, dass die übrigen Asservate der Vernichtung zugeführt werden, womit er einverstanden war.


Rückblick 2017: 

Anfang Juli 2017 erhielt ich einen Anruf aus dem belgischen Wallfahrtsort Banneux. Ein älterer Herr gab an, das nachfolgende Buch gefunden zu haben. Da das Buch einen Zettel enthielt, auf dem meine vollständige Anschrift zu lesen war, kontaktierte er mich und bat mich darum, den Eigentümer dieses "Goldenen Buches" ausfindig zu machen. 

In diesem Buch befand sich ein Zettel mit dem Hinweis auf Täternamen.  Auffallend: Der Text wurde auf einen Block mit dem Aufdruck der "CDU Saar" geschrieben.  Annegret Kramp-Karrenbauer  war von 2011-2018 Ministerpräsidentin des Saarlandes.





Die Staatsanwaltschaft Saarbrücken wirbt auf ihrer Homepage mit folgendem Text: