Freitag, 21. Juli 2023

Vernichtung von Beweismaterial im Bistum Trier: Wie weit reicht der lange Arm des Bischofs? - Ein Kommentar

Mit Verlaub, Herr Bischof!

Das Bistum Trier befindet sich in einer äußerst prekären Lage. - Dafür sind Sie jedoch selbst verantwortlich.

Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. - Dies ist ein einfaches physikalisches Gesetz.

Und im Bistum Trier ist der Druck derzeit enorm groß: Erstmals ist von einem „Pädophilenring“ die Rede, von einem „Täternetzwerk“.  

Und genau dies scheint sich laut Betroffenen von Edmund Dillinger zu bestätigen.  Betroffene haben sich inzwischen  bundesweit vernetzt und berichten, dass Dillinger vermutlich kein Einzeltäter gewesen sei. Im Gegenteil: Er sei der Anführer einer Szene gewesen, die sich ihre Opfer gegenseitig zugeführt habe. Zudem sei davon auszugehen, dass der Kreis um Dillinger in mehreren deutschen Bistümern aktiv gewesen sei. – Dillinger habe auch nicht davor zurückgeschreckt, anderen Priestern gegen Geld Jugendliche für sexuellen Missbrauch zuzuführen. Die Treffpunkte dafür seien bekannt gewesen...

In der Causa "Edmund Dillinger" wird auch nicht mehr hinter vorgehaltener Hand von einem Pädophilenring unter der Priesterschaft gesprochen, so wie man es im Bistum Trier schon seit Jahren hört, sondern offiziell. 

Vom „Inneren Zirkel“  ist die Rede, von wenigen Personen, die hier im Bistum Trier dazu gehören sollen.  Manche Namen klingen bekannt, manche weniger. Die kirchliche Hierarchie sei hierbei von ganz unten bis weit oben vertreten.  

Warum sollte ein jahrelang erfahrener und mit der Materie vertrauter Staatsanwalt die Vernichtung von hoch brisantem Material anweisen? Wie kam es dazu, dass er die Vernichtung des Materials anwies? Für mich ist der Staatsanwalt das erste "offizielle" Bauernopfer in diesem Fall.

Ich frage mich: Cui bono? 

Wer profitiert im Falle der Vernichtung von Beweismaterial eines katholischen Priesters im Bistum Trier am meisten? 

Wer steht mit dem Rücken zur Wand?  Wem ist die Praktik der Aktenvernichtung bekannt? Und wem ist die Anwendung von unlauteren Methoden zuzutrauen? 

Wir reden hier nicht nur von einem Fehler, der der Staatsanwaltschaft unterlaufen ist, sondern von mehreren.  Klingt nach doppelter Absicherung.  Wenn nicht sogar nach einer dreifachen. 

Herr Ackermann, wenn man Ihnen noch trauen könnte, könnte man die Vernichtung des Materials tatsächlich als eine „Verkettung unglücklicher Umstände“ bezeichnen und das Bistum Trier, das doch dieses Mal wirklich ganz ganz sicher aufklären wollte und sollte, bemitleiden. 

Doch das Vertrauen ist nicht mehr gegeben. Zu viel ist passiert. Es wurde gelogen und vertuscht. Betroffene wurden gedemütigt.  Die Priester weiterhin geschützt. Tatsachen wurden verdreht, es wurde  versucht sich herauszureden, - auf der Seite des Bistums suhlte und wand man sich wie  die Schweine im Dreck.  

Die Causa „Edmund Dillinger“ war von jahrzehntelanger Vertuschung geprägt.   Jahrelang stellten diejenigen, die aufhorchten, als er suspendiert wurde und die seine Biografie recherchierten, sich die Frage, was er wohl gegen das Bistum respektive gegen Ackermann in der Hand habe. Warum wurde ausgerechnet Edmund Dillinger so geschützt?

Die Vertuschung im Fall Dillinger scheint weiterzulaufen. - Nur die Methoden scheinen härter geworden zu sein. Vermutlich #ausGruenden.

Mögen die Wege Ihres Gottes unergründlich sein - Ihre Wege, Herr Ackermann,  sind es gewiss nicht. 


Claudia Adams