Dienstag, 18. Juli 2023

Bistum Trier: Nicht der erste Fall von "eklatantem Versagen der Strafverfolgung" im Saarland

Die Verbrennung von möglichen Beweisstücken im Missbrauchs-Skandal um den verstorbenen Priester Edmund Dillinger aus Friedrichsthal hat viele Beobachter entsetzt, wütend und sprachlos gemacht. Doch es ist nicht der erste Fall von eklatantem Versagen der Strafverfolger im Saarland.

Die Ermittlungen im Missbrauchs-Skandal um den verstorbenen katholischen Geistlichen Edmund Dillinger stehen noch ganz am Anfang. Dillinger soll über Jahrzehnte von Verantwortlichen in der Kirche unbehelligt Kinder und Jugendliche missbraucht haben.

Sein Neffe Steffen Dillinger hatte Fotos und andere Beweisstücke im Hause seines Onkels in Friedrichsthal gefunden. Längst nicht alle mutmaßlichen Opfer des Priesters sind identifiziert, geschweige denn über die Nachforschungen informiert. Dennoch vernichten saarländische Polizisten mit Billigung der Staatsanwaltschaft mögliche Beweisstücke aus dem schrecklichen Fund, ohne Zustimmung von Steffen Dillinger

Da wurde im Fall des Missbrauchs-Skandals am Uniklinikum jahrelang trotz entsprechender Hinweise nichts unternommen. Beim Verschwinden von Pascal Z. in Burbach wurden derart schlimme Fehler durch die Strafverfolger begangen, dass der Richter im Zweifel für die Angeklagten entscheiden musste.

Und bei den Neonazi-Anschlägen Anfang der 1990er Jahre waren die Strafverfolger ebenso inkompetent, Polizeipräsident Norbert Rupp (CDU) entschuldigte sich 30 Jahre später dafür. 

Und nie ist jemand zurückgetreten oder musste den Hut nehmen. ("saarbruecker-zeitung.de")